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Dispokredit Zinsen: Der ultimative Guide für 2025

In einer Zeit, in der die Zinssätze für die Kontoüberziehung drastisch variieren, entscheidet oft ein einziges Detail in Ihrem Vertrag darüber, wie viel von Ihrem Geld wirklich bei Ihnen bleibt. Doch wie setzen sich diese Kosten hinter den Kulissen zusammen und wie transparent müssen Banken die Zinsen sowie die dabei anfallenden Kosten eigentlich offenlegen?

Verfasst von Ivan Bevanda

- 30. Dez. 2025

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Geprüft von Sven Wilke

3 Min. Lesezeit | Kredite

Das Wichtigste im Überblick:

  • Der durchschnittliche Dispozins in Deutschland liegt aktuell bei 11,31%, wobei die Spanne je nach Bank massiv schwankt und in der Spitze sogar bis zu 20% erreichen kann.

  • Banken berechnen die Zinsen auf Basis des Nominalzinses taggenau für jeden Euro im Minus. Durch die meist quartalsweise Verrechnung entsteht zudem ein kostspieliger Zinseszinseffekt.

  • Dank gesetzlicher Vorgaben müssen Banken ihre Zinssätze klar ausweisen – ein Vergleich zwischen teuren Regionalbanken und günstigen Direktbanken ist der effektivste Hebel zur Kostensenkung.

Wie hoch sind Zinsen beim Dispokredit aktuell?

In Deutschland liegt der durchschnittliche Zins beim Dispokredit aktuell bei 11,31%, was die Kontoüberziehung zu einer der teuersten Kreditformen am Markt macht.

Die Schere zwischen den Anbietern klafft jedoch weit auseinander: Während einige wenige Institute Zinssätze ab etwa 6,50% anbieten, verlangen andere in der Spitze bis zu 16% oder sogar knapp 20% für die geduldete Überziehung.

Dieser enorme Spielraum verdeutlicht, dass viele Bankkunden ohne Not hunderte Euro zu viel bezahlen, nur weil sie ihr Girokonto beim falschen Institut führen. Da die Zinsen zudem täglich auf den Sollstand berechnet werden, summiert sich die Belastung schleichend, was den Dispo zur klassischen Schuldenfalle macht.

Ein Wechsel zu einem Ratenkredit bietet hier die sofortige Chance, diesen Zinssatz oft mehr als zu halbieren und die Rückzahlung endlich planbar zu gestalten. In unserem Rategber "Wie kann man den Dispo umschulden?" erfahren Sie alles, was Sie hierüber wissen müssen.

Wie werden Dispozinsen berechnet?

Die Berechnung der Dispozinsen erfolgt auf Basis Ihres täglichen Kontostands, wobei Banken das Prinzip der tagegenauen Verzinsung anwenden. Der von der Bank kommunizierte Nominalzins dient dabei als Grundlage, um die Zinslast für jeden Tag im Minus individuell zu ermitteln.

Wichtig für Ihr Budget: Da die meisten Institute die Zinsen quartalsweise abrechnen und direkt vom Girokonto abbuchen, entsteht bei dauerhafter Überziehung ein teurer Zinseszinseffekt. In der Folge liegt der tatsächliche Effektivzins oft spürbar über dem Nominalwert, was die Schuldenlast schleichend, aber stetig nach oben treibt.

Wer dieses Prinzip versteht, erkennt schnell, dass jeder Tag früher im Plus bare Münze wert ist und eine Umschuldung die einzige Bremse für diese tägliche Kostenfalle darstellt.

Individuelle Limits: Wie viel Spielraum gewährt die Bank?

In der Regel orientiert sich der Disporahmen an zwei bis drei Nettomonatsgehältern. Da es jedoch keine gesetzliche Obergrenze gibt, entscheiden Institute individuell basierend auf Ihrer Bonität und Kontoführung über die finale Summe.

Alles Wissenswerte zur Berechnung Ihres Limits und den Einflussfaktoren lesen Sie in unserem Ratgeber: "Wie hoch kann ein Dispo sein?“.

Gibt es eine Formel zur Berechnung der Dispozinsen?

Ja, die Berechnung Ihrer Zinskosten folgt einer festen mathematischen Logik. Um Ihre täglichen Kosten zu ermitteln, nutzen Banken die sogenannte kaufmännische Zinsformel.

Da der Dispo, wie bereits erwähnt, taggenau abgerechnet wird, ist diese Transparenz für Sie entscheidend, um die schleichende Verteuerung Ihres Kontostands zu verstehen.

Die Zinsformel im Detail

Um Ihre Zinsen selbst zu berechnen, nutzen Sie folgende Gleichung:

  • Überziehungsbetrag: Der Betrag, um den Ihr Konto im Minus steht.

  • Nominalzins: Der vertraglich vereinbarte jährliche Zinssatz Ihrer Bank.

  • Tage: Die exakte Anzahl der Tage, an denen Sie das Geld genutzt haben.

  • 365: Die Anzahl der Tage eines Kalenderjahres (einige Banken rechnen alternativ mit dem Bankjahr von 360 Tagen).

Gesetzliche Vorgaben zur Preistransparenz

In Deutschland sind Banken gesetzlich verpflichtet, die Kosten für eine Kontoüberziehung "klar, eindeutig und in auffallender Weise“ anzugeben.

Laut aktuellen Urteilen des Bundesgerichtshofes (BGH) müssen die Dispozinssätze gegenüber anderen Entgelten im Preisverzeichnis deutlich hervorgehoben werden, damit Sie als Verbraucher die Kostenlast auf einen Blick erfassen können.

In der Praxis ist eine mühsame Eigenrecherche heute meist gar nicht mehr nötig: Die meisten Institute zeigen Ihnen im Online-Banking oder auf dem digitalen Kontoauszug die tagesaktuellen Zinskosten sowie den genutzten Betrag bereits fix und fertig berechnet an. Dennoch ist das Wissen um die zugrunde liegende Zinsformel ein wertvolles Werkzeug, um Ihre Finanzen proaktiv zu steuern.

Aktuelle Dispozinsen im Vergleich 2025

Der Markt für Dispokredite ist zweigeteilt: Während einige Institute ihre Zinssätze kundenfreundlich gestalten, verlangen andere für denselben finanziellen Spielraum fast das Doppelte. Wer hier vergleicht, kann jährlich dreistellige Beträge sparen.

In der Spitzengruppe der günstigsten Anbieter positioniert sich die comdirect mit einem Zinssatz von 8,65%, was sie zu einer der Top-Empfehlungen für kostenbewusste Nutzer macht. Auch die TARGOBANK bietet mit Sätzen ab 8,77% einen fairen Spielraum, gefolgt von der Santander Bank, die mit Konditionen ab 10,20% ebenfalls deutlich unter dem Marktschnitt bleibt. Die Deutsche Bank bewegt sich mit 11,35% im soliden Mittelfeld und zeigt damit, dass auch Großbanken mit Filialnetz teils günstigere Konditionen als viele regionale Institute bieten können.

Zum Vergleich: Am oberen Ende der Skala finden sich häufig regionale Genossenschaftsbanken. Institute wie die VR-Bank Landsberg-Ammersee (15,31%) oder die Abtsgmünder Bank (14,75%) rufen Zinssätze auf, die fast schon an Kreditkarten-Niveau grenzen.

Direktbanken bieten somit im Schnitt um 2-3% günstigere Konditionen als klassische Filialbanken oder Sparkassen. Wenn Ihre aktuelle Bank über 12% verlangt, ist ein Kontowechsel der schnellste Weg zu mehr Geld am Monatsende.

Tipp: Alternativen zum Dispokredit prüfen

Finanzielle Freiheit statt nur Schulden tauschen: Es gibt clevere Wege, die nicht nur kurzfristig den Dispo ersetzen, sondern Ihre gesamte finanzielle Struktur nachhaltig stärken. Entdecken Sie in unserem Ratgeber "Welche Alternativen zum Dispokredit gibt es?“ Strategien, mit denen Sie dauerhaft liquide bleiben und die berüchtigte Dispofalle ein für alle Mal hinter sich lassen.

Häufige gestellte Fragen zu Dispozinsen

Wie hoch sind durchschnittliche Dispozinsen?

Der durchschnittliche Dispozins in Deutschland beträgt aktuell 11,31%. Die Spanne reicht von 6,49% bei günstigen Direktbanken bis zu über 15% bei teuren regionalen Banken.

Was ist der Unterschied zwischen Dispo- und Überziehungszinsen?

Dispozinsen gelten für den eingeräumten Kreditrahmen, während Überziehungszinsen für Beträge darüber hinaus ins Spiel kommen. Überziehungszinsen fallen jedoch meist 3-5% höher aus.

Kann man seinen Dispozins verhandeln?

Bei langjährigen Bestandskunden mit erstklassiger Bonität und regelmäßigem Geldeingang zeigen sich Banken oft gesprächsbereit, um den Zinssatz individuell um ein bis zwei Prozentpunkte zu senken. In der Praxis ist ein Wechsel zu einer günstigeren Bank oder die Umschuldung in einen Ratenkredit jedoch meist der schnellere und deutlich lukrativere Weg zu einer massiven Zinsersparnis.

Gibt es eine Obergrenze für Dispozinsen?

Nein, gesetzliche Obergrenzen gibt es nicht. Allerdings müssen Banken seit 2016 ihre Dispozinsen deutlich ausweisen und begründen.

Was passiert bei geduldeter Überziehung?

Bei Überziehung ohne eingeräumten Dispo oder über den Rahmen hinaus fallen noch höhere Zinsen an - meist 3-5 Prozentpunkte über dem normalen Dispozins.

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Fazit: Dispozinsen verstehen und Kosten sparen

Ein fundiertes Verständnis der Dispozins-Berechnung ist der erste Schritt, um die schleichende Verteuerung Ihres Kontostands zu stoppen und die eigene finanzielle Souveränität zurückzugewinnen.

Da die Zinsen täglich berechnet werden und die Spanne zwischen günstigen Online-Anbietern und teuren Regionalbanken enorm ist, kann bereits ein einfacher Bankenvergleich oder eine Umschuldung hunderte Euro pro Jahr sparen.

Wer dauerhaft im Minus steht, sollte nicht auf Verhandlungen mit dem aktuellen Institut hoffen, sondern konsequent auf günstigere Alternativen setzen, um die Zinslast oft mehr als zu halbieren. Letztlich entscheidet nicht die Höhe Ihres Einkommens über Ihren finanziellen Spielraum, sondern die Geschwindigkeit, mit der Sie teure Zinsfallen erkennen und entschlossen handeln.

Quellenverzeichnis:

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