Bonitätsprüfung: Entscheidender Faktor bei Vertragsabschlüssen

Written by human
Verfasst von Ivan Bevanda

- 23. Apr. 2025

Geprüft von Sven Wilke

12 Min. Lesezeit | Persönliche Finanzen

Bevor es bei einem Kredit, Mietverhältnis oder Mobilfunkanbieter zu einem Vertragsabschluss kommt, möchte der Vertragspartner Ihre Bonität prüfen.

Die Definition des Begriffs Bonität ist die Kreditwürdigkeit einer Person. Sie gibt Auskunft darüber, ob jemand in der Lage ist, den finanziellen Verpflichtungen zuverlässig nachzukommen.

Anhand von persönlichen Daten sowie Ihrem vergangenen Zahlungsverhalten, das in Wirtschaftsauskunfteien dokumentiert ist, wird eine Bonitätsprüfung durchgeführt.

Je besser Ihr Bonitätsscore ist, desto höher sind Ihre Chancen, bessere Konditionen für ein Darlehen zu erhalten.

Für jeden Verbraucher besteht die Möglichkeit, online eine kostenlose Bonitätsprüfung durchzuführen. Wo und wie Sie die eigene Bonität prüfen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wann wird eine Bonitätsprüfung durchgeführt

Mithilfe der Bonitätsprüfung stellt Ihr Vertragspartner sicher, dass Sie in der Lage sind, Ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

 Die häufigsten Szenarien im Überlbick

  •         Kreditabschluss (für jegliche Kreditarten, auch Kleinkredite)

  •         Mobilfunkverträge

  •         Kauf oder Miete einer Immobilie

  •         Rechnungskauf

Wie Sie sehen, wird eine Bonitätsprüfung also durchgeführt, wenn für den abzuschließenden Vertrag ein wirtschaftliches Risiko vorliegt. Dann besteht ein berechtigtes Interesse seitens des Vertragspartners, Ihre Bonität zu prüfen.

Sollte kein berechtigtes Interesse vorliegen, müssen Sie dem Vertragspartner eine Einwilligung erteilen, Ihre Bonität zu prüfen.

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Was wird bei der Bonitätsprüfung abgefragt?

Es gibt einige Merkmale, die die verschiedenen Wirtschaftsauskunfteien für die Bonitätsabfrage prüfen. Für Verbraucher ist oft nicht transparent, welche Daten für die Bonitätsprüfung genau genutzt werden.

In erster Linie spielt Ihr Zahlungsverhalten eine wichtige Rolle, da Wirtschaftsauskunfteien Informationen von Unternehmen sammeln, mit denen Sie zusammenarbeiten.

Kriterien, die bei der Bonitätsprüfung eine Rolle spielen, sind beispielsweise:

  • Laufende Kredite und ihre Abwicklung

  • Monatliches Einkommen

  • Aktueller Kontostand

  • Anzahl der Kreditkarten und Konten

  • Liegt eine Privatinsolvenz vor?

  • Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben

Selbstverständlich werden auch persönliche Informationen wie Name, Wohnort sowie Familienstand abgeglichen – diese haben jedoch keinerlei Auswirkung auf Ihre Bonität.

Wie Sie sehen, ergibt sich die Bonität aus vielen verschiedenen Faktoren, die zusammenspielen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihre Bonität verbessern können.

Positive Merkmale bei der Bonitätsprüfung

Wenn Banken oder Unternehmen Ihre Bonität prüfen, möchten Sie natürlich möglichst positive Merkmale in Ihrer Akte haben. Je mehr positive Merkmale in Ihrer Auskunft zu finden sind, desto höher auch die Chance, dass Sie eine Zusage für den Vertragsabschluss erhalten.

Gut zu wissen

Wenn Sie Kredite, Handyverträge und Konten vertragsgemäß und diszipliniert zahlen, ist das bereits ein sehr positives Signal, da das Risiko eines Zahlungsausfalles als sehr niedrig eingestuft wird.

Auch Eigenkapital sowie ein hohes Einkommen wirken sich bei der Bonitätsprüfung positiv aus. Letztlich sollten Sie darauf achten, dass Sie keine ungenutzten Bankverbindungen und Kreditkarten haben.

Negative Merkmale bei der Bonitätsprüfung

Negative Merkmale wirken sich negativ auf das Vertrauen des Vertragspartners Ihnen gegenüber aus. In der Folge sinken auch die Chancen darauf, dass der Vertrag (Kauf oder Miete einer Immobilie oder Vertragsabschluss von Handy oder Kredit) zustande kommt.

Deshalb sollten Sie dafür sorgen, Ihren vertraglichen Pflichten immer pünktlich nachzukommen, damit es nicht zu Mahnungen oder Inkasso-Verfahren kommt.

Wie lange dauert die Bonitätsabfrage?

Für Unternehmen dauert die Bonitätsabfrage bei den Wirtschaftsauskunfteien nur wenige Minuten. Wenn Sie als Verbraucher hingegen die Bonität prüfen, dauert das länger.

Die tatsächliche Dauer hängt davon ab, bei welcher Wirtschaftsauskunftei Sie den Bonitätscheck durchführen.

Eine kostenlose Datenkopie bei der SCHUFA (diese dürfen Sie einmal jährlich vornehmen) oder Infoscore dauert in der Regel bis zu vier Wochen.

Etwas schneller sind CRIFBÜRGEL sowie Boniversum, bei denen Sie eine Rückmeldung innerhalb von ein bis zwei Wochen erhalten. Wesentlich schneller ist die kostenpflichtige Bonitätsprüfung – hier warten Sie lediglich 1-3 Werktage auf eine Antwort.

Bonitätsprüfung online durchführen: So geht's

Wenn Sie Ihre Bonität online prüfen möchten, gibt es hierfür einige Möglichkeiten. Wie bereits erwähnt, sind Sie laut der Datenschutz-Grundverordnung berechtigt, mehrmals im Jahr eine kostenlose Bonitätsprüfung durchzuführen.

Welche sind die bekanntesten Auskunfteien?

  • Schufa – eine kostenlose Datenkopie erhalten Sie unter diesem Link.

  • CRIFBÜRGEL – unter diesem Link gelangen Sie zum Antrag für die Selbstauskunft.

  • Boniversum – bietet unter diesem Link eine kostenlose Selbstauskunft per Post.

Ist die Bonitätsprüfung kostenlos?

Aus Art. 15 DSGVO geht hervor, dass Sie das Recht haben, mehrmals pro Jahr eine kostenlose Bonitätsprüfung durchzuführen. Wie oft genau Sie den kostenlosen Bonitätscheck pro Jahr durchführen können, ist nicht definiert, da in der Verordnung lediglich die Rede von „angemessenen Abständen“ ist.

Wenn Sie sofort eine kostenfreie Bonitätsprüfung durchführen möchten, können Sie diese bei der SCHUFA tätigen. Weiter oben finden Sie jedoch weitere Wirtschaftsauskunfteien, die Informationen über Ihre Bonitätsbewertung liefern.

Financer-Tipp:

Wir raten dazu, auf Eigeninitiative die eigene Bonität online zu prüfen. So behalten Sie Ihre finanzielle Situation im Griff, indem Sie erfahren, wie Banken Sie einschätzen.

Außerdem vergewissern Sie sich, dass alle Angaben korrekt sind. Basierend auf den Ergebnissen der Auskunft können Sie Ihre Bonität verbessern und einen Finanzplan schmieden.

Häufig gestellte Fragen zur Bonitätsprüfung

Was ist eine Bonitätsprüfung?

Bei der Bonitätsprüfung wird anhand Ihrer persönlichen Daten und Ihres bisherigen Zahlungsverhaltens Ihre Kreditwürdigkeit ermittelt. Diese Bewertung nutzen potenzielle Vertragspartner – von Banken über Mobilfunkanbieter bis hin zu Vermietern – um einzuschätzen, ob Sie Ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen werden. Daher wirken sich Zahlungsversäumnisse, die zu Mahnungen oder Inkassoverfahren führen, negativ auf Ihre Bonität aus.

Warum ist ein Bonitätscheck sinnvoll?

Es kann sein, dass es fehlerhafte Einträge oder Daten in Ihrer Akte gibt, die Ihre Bonität verschlechtern und somit die Chancen auf eine Kreditzusage verringern. Sie sollten regelmäßig die eigene Bonität prüfen, um fehlerhafte Einträge zu löschen und sich ein besseres Bild über den eigenen Kredit-Score zu verschaffen. Das kann sehr hilfreich für die zukünftige Finanzplanung sein.

Welche Rolle spielt die SCHUFA bei der Bonitätsprüfung?

Der SCHUFA-Score ist bei Bonitätsprüfungen entscheidend, da er Ihr bisheriges Zahlungsverhalten dokumentiert und Unternehmen so hilft, das Ausfallrisiko einzuschätzen. Ein guter Score erhöht Ihre Chancen auf Vertragsabschlüsse und bessere Konditionen, während negative Einträge durch Zahlungsunregelmäßigkeiten, Mahnungen oder Inkassoverfahren Ihre Bonität deutlich verschlechtern.

Kann ich einen Kredit ohne Bonitätsprüfung erhalten?

Eine schlechte Bonität durch negative SCHUFA-Einträge erschwert die Kreditsuche erheblich. Zwar existieren Alternativen wie Kredite ohne SCHUFA, die über ausländische Finanzinstitute vermittelt werden und keine SCHUFA-Abfrage beinhalten, jedoch wird auch hier Ihre finanzielle Situation gründlich geprüft. Komplett ohne Bonitätsprüfung vergibt keine seriöse Bank einen Kredit, da sie sicherstellen muss, dass Sie über ausreichende Mittel zur Rückzahlung verfügen.

Unsere Verpflichtung zur Transparenz

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