Auto im Ausland kaufen – Lohnen sich Import-Autos?
- 30. September 2024
- 23 Minuten Lesezeit
- 12666 Mal gelesen
Auto im Ausland kaufen: Das müssen Sie wissen
Es gibt immer wieder Autoliebhaber, die sich ihr Traumauto aus den USA überführen oder etwa einen Oldtimer aus einem anderen EU-Land nach Deutschland importieren lassen.
Neueste Statistiken haben offenbart, dass die Nettopreise von Personenkraftwagen vor allem im EU-Ausland deutlich niedriger sind als in Deutschland, weswegen immer mehr Deutsche ihre Autos im Ausland kaufen.
Beim Import von Autos nach Deutschland müssen viele Vorschriftenbeachtet werden, die sich stark auf den finalen Kaufpreis des PKWs auswirken. Mithilfe dieses Beitrages können Sie für sich beurteilen, ob es sich überhaupt lohnt, ein Auto im Ausland zu kaufen.
Auto im Ausland kaufen: Das Wichtigste im Überblick
- Falls Sie ein Auto im Ausland kaufen wollen, können Sie zwischen zwei Optionen wählen: Sie können entweder aus dem EU-Ausland oder aus einem Drittland wie den USA oder Kanada ein Auto importieren lassen.
- Bei dem Import aus einem EU-Land gelten EU-einheitliche Vorschriften und die Kosten bewegen sich in jedem EU-Land im selben Rahmen , während beim Import aus Nicht-EU-Ländern mit zusätzlichen Kosten gerechnet werden muss (Zoll, Transport, TÜV-Prüfung …).
- Bei dem Kauf von Import-Autos müssen Sie mit Vorsicht alle notwendigen Schritte erfüllen: Stellen Sie sicher, dass Sie die erforderlichen Dokumente alle in Original besitzen, da Ihr Zulassungsantrag ansonsten abgelehnt werden könnte.
Einteilung von PKWs: Neuwagen und Gebrauchtwagen
Bei Import-Autos kann entweder von einem Neuwagen oder einem Gebrauchtwagen die Rede sein, für die beim Import unterschiedliche Regeln gelten und bei denen dementsprechend unterschiedliche Gebühren anfallen.
Als Gebrauchtwagen gelten hierbei in der Regel:
- alle Fahrzeuge mit mehr als 6.000 Kilometer am Tachometer;
- alle Fahrzeuge, die älter als 6 Monate sind.
Formell gesehen wird ein Neuwagen bereits am Tag der Erstzulassung zum Gebrauchtwagen. Bereits im ersten Jahr verliert ein Neuwagen in der Regel ungefähr 25 % des Listenpreises, während das erworbene Fahrzeug nach 3 Jahren sogar bis zu 50 % an Wert verliert.
Aus diesem Grund wird Folgendes geraten: Überlegen Sie sich gut, ob es angesichts des Wertverlusts wirklich nötig ist, einen Neuwagen zu kaufen. Leasing ist ebenfalls eine beliebte Finanzierungsmöglichkeit, worüber Sie im folgenden Beitrag mehr lesen können.
Was ist für die Fahrzeugzulassung in Deutschland nötig?
Bei Import-Autos benötigen Sie für die Fahrzeugzulassung in Deutschland folgende Dokumente:
- Personaldokument (Personalausweis oder Reisepass);
- Ausländische Fahrzeugpapiere (Gebrauchtwagen: + alte Autokennzeichen);
- Originale Rechnung bzw. originaler Kaufvertrag;
- eVB-Nummer zum Nachweis des Versicherungsschutzes;
- Certificate of Conformity* (EU-Ausland), Certificate of Title (Gebrauchtwagen: USA) oder Manufacturer’s Statement of Origin (Neuwagen: USA) sowie Certificate of Ownership (Kanada);
- Zoll-Unbedenklichkeitsbescheinigung nach dem erfolgreichen Abschluss des Zollvorgangs (Nicht-EU-Länder);
- Steuerbezogene Dokumente*: SEPA-Lastschriftmandat (Formular 032021), Umsatzsteuererklärung (EU-Ausland);
- Gutachten der TÜV-Prüfstelle (Nicht-EU-Länder).
* Für im EU-Ausland gekaufte Neuwagen gibt es kein Certificate of Conformity, sodass die sogenannte Einzelabnahme bei einer lizenzierten Prüfstelle erforderlich ist.
* Bei Import-Autos außerhalb der EU werden die Steuern in der Regel im Land des Verkäufers gezahlt.
Erst danach erhalten Sie die deutsche Zulassungsbescheinigung Teil 1 und Teil 2 und somit das volle Recht, das neuerworbene Fahrzeug unbeschränkt in Deutschland zu gebrauchen.
Auto im EU-Ausland kaufen: Das müssen Sie beachten
Da die Kaufpreise von PKWs im EU-Ausland in der Regel niedriger sind als in Deutschland, greifen immer mehr Deutsche zur Option, Neu- oder Gebrauchtwagen im Ausland zu kaufen.
Vor allem aufgrund der geringeren Kaufkraft kann man Neuwagen in den meisten anderen EU-Ländern deutlich billiger kaufen.
Laut neusten Untersuchungen liegen die Preise für dieselben Modelle im EU-Ausland bis zu 40 % unter den deutschen Preisen.
Als populärste Kaufländer gelten sowohl benachbarte Länder wie die Niederlande, Dänemark, Belgien, Frankreich als auch andere EU-Mitgliedsstaaten wie Spanien, Griechenland, Portugal oder Polen.
Entscheiden Sie sich dafür, ein Auto aus einem anderen EU-Land nach Deutschland zu importieren, sind die Gebühren von zahlreichen Variablen abhängig.
Vergleich: Gebrauchtwagen und Neuwagen im EU-Ausland kaufen
Die meisten Deutschen, die ein Import-Auto kaufen möchten, greifen zum Import aus anderen EU-Mitgliedstaaten, da einerseits (1) der Autoimport innerhalb der EU nach einheitlichen Vorschriften gilt und andererseits (2) die Transport- bzw. Überführungskosten deutlich niedriger sind als beim Import aus Drittländern.
In der Regel gelten beim Autokauf sowohl von Gebrauchtwagen als auch von Neuwagen ähnliche Vorschriften.
Das Wichtigste bezüglich des Autokaufs bzw. -imports muss im Kaufvertrag festgehalten werden:
- Preis
- Übergabebezogene Informationen
- Autoausstattung
Alte Fahrzeugpapiere sowie die Kaufrechnung müssen ebenfalls bei der Zulassungsstelle in Original vorgelegt werden.
Größere Unterschiede müssen allerdings besonders hervorgehoben werden, da Sie sich unmittelbar sowohl auf den Kaufvertrag als auch auf den Endpreis des Import-Autos auswirken:
Garantie
- Ein großer Pluspunkt beim Import von Neuwagen ist die gesetzliche Gewährleistung bzw. Garantie für die Dauer von 2 Jahren. Diese gilt in allen EU-Ländern.
- Das Recht auf Garantieleistung können Sie allerdings ausschließlich im Land des Erwerbs ausüben. Wenn Ihr im EU-Ausland gekauftes Auto einen Motorschaden aufweist, müssen Sie zum Händler, bei dem Sie das Fahrzeug gekauft haben.
- Für Gebrauchtwagen kann mit dem Verkäufer die sogenannte Gebrauchtwagengarantie vereinbart werden, die sich in der Regel auf 1 Jahr beläuft. Die Bedingungen werden im Kaufvertrag festgelegt und können je nach Käufer bzw. Verkäufer unterschiedlich sein.
- Personen, die ein Auto im Ausland kaufen, sollten hierbei jedenfalls sicherstellen, dass sie den Kaufvertrag auch verstehen, sollte er in einer anderen Sprache verfasst sein, bevor sie ihn unterschreiben.
Steuern
- Wer einen Neuwagen aus dem EU-Ausland importiert, muss innerhalb der ersten 10 Tage nach der Einfuhr eine Einfuhrumsatzsteuer(Mehrwertsteuer) in Höhe von 19 % des Nettokaufpreises ans Finanzamt zahlen.
- Für Gebrauchtwagen muss dagegen in Deutschland keine Mehrwertsteuer bezahlt werden, sondern beim Autokauf gelten ausschließlich die Vorschriften des Verkäuferlandes. Angesichts der unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze in anderen EU-Ländern ist hierbei große Vorsicht geboten.
- Die sogenannte Kfz-Steuer muss sowohl für Neuwagen als auch für Gebrauchtwagen bezahlt werden. Die Höhe der Steuer hängt von mehreren Faktoren ab, wobei der Verbrauch des Autos bzw. die Antriebsart als wahrscheinlich wichtigste gelten.
- Hierfür benötigen Sie beim Zulassungsverfahren das sogenannte SEPA-Lastschriftmandat, das von beiden Parteien unterschrieben werden muss.
Vorlage des CoC (Certificate of Conformity)
- Falls Sie einen Gebrauchtwagen im EU-Ausland kaufen, sollte das Fahrzeug bereits über das sogenannte CoC (Certificate of Conformity) verfügen. Diese Bescheinigung dient zur Feststellung der technischen Fahrzeugdaten bei der ausgewählten Zulassungsstelle.
- Es wird deshalb geraten, sich bereits vor dem Kauf bei dem Verkäufer zu erkundigen, ob das Fahrzeug über die Konformitätsbescheinigung verfügt: Dadurch können Sie weiteren überflüssigen Verfahren bei der Autozulassung rechtzeitig vorbeugen.
- Neuwagen verfügen in den meisten Fällen über kein CoC, weswegen die sogenannte Einzelabnahme beim TÜV erforderlich ist,
- Je nach Fahrzeug belaufen sich die dadurch zusätzlich entstehenden Kosten auf 50 bis 150 Euro.
Transport
- Bei Neuwagen ist auch die Einfuhr bzw. der Transport nach Deutschland etwas komplizierter: Da das Fahrzeug noch nicht zugelassen ist, besitzt es keine Kennzeichen und kann somit nicht auf den Straßen gefahren werden.
- Hierfür gibt es zwei Lösungen: Sie können entweder einen Abschleppdienst bzw. ein Speditionsunternehmen beauftragen (teurere Option) oder ein Kurzzeitkennzeichen beantragen, mit dem Sie das Auto selbst innerhalb von 5 Tagen nach Deutschland bringen müssen (günstigere Option; ca 40 Euro).
- Das Kurzzeitkennzeichen wird in den meisten Ländern toleriert. Offiziell anerkannt ist es jedoch nur in Dänemark, Österreich und Italien. Es ist daher ratsam, sich vorab bei der ausländischen Versicherungsgesellschaft und der Zulassungsbehörde zu informieren, ob ein Kurzzeitkennzeichen für den Autoimport nach Deutschland aus dem EU-Ausland geduldet wird.
- Bei Gebrauchtwagen werden Sie bereits von Anfang an über ein ausländisches Autokennzeichen verfügen, weshalb die Überführung deutlich einfacher abläuft als bei im EU-Ausland gekauften Neuwagen.
Auto im EU-Ausland kaufen: Was wird für die Zulassung benötigt?
Falls Sie ein Auto aus dem EU-Ausland importieren möchten, benötigen Sie folgende Dokumente:
Dokumente | Gebrauchtwagen | Neuwagen |
---|---|---|
Personalausweis bzw. Reisepass mit Meldebescheinigung | ✅ | ✅ |
Kaufvertrag und -rechnung in Original | ✅ | ✅ |
Alte Fahrzeugpapiere und altes Kennzeichen | ✅ | ❌ |
CoC-Papiere (Typenschein) | ✅ | ❌ (Einzelabnahme erforderlich) |
eVB-Papiere (Kfz-Haftpflichtversicherung) | ✅ | ✅ |
SEPA-Lastschriftmandat für die Einfuhr der Kfz-Steuer | ✅ | ✅ |
TÜV-Hauptuntersuchungsbescheinigung | ✅ | ❌ |
Umsatzsteuererklärung | Vorschriften des Kauflandes | Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % (innerhalb von 10 Tagen) |
Auto aus Drittländern nach Deutschland importieren (USA und Kanada)
Die USA und Kanada gelten als populäre Kaufländer außerhalb der EU für deutsche Autoliebhaber.
Bei dem Import aus einem Land außerhalb der EU müssen Sie allerdings mit einem höheren Zeitaufwand bzw. einem umfangreicheren Bürokratieaufwand rechnen, da einerseits (1) noch weitere Dokumente für die Zulassung in Deutschland vorausgesetzt sind und andererseits (2) zusätzliche Kosten für den Import nach Deutschland anfallen.
Es wird geraten, vor allem Neuwagen bei einem sogenannten “DMV Licensed Dealer” zu kaufen, einem registrierten und lizenziertem Verkäufer, den Sie im Falle eines Schadens oder jeglicher anderen Probleme einfach kontaktieren können.
Ein Auto aus Drittländern zu kaufen, lohnt sich ausschließlich, wenn der Kaufpreis deutlich unter jenem eines vergleichbaren Fahrzeugs in Deutschland liegt.
Bei einigen Fahrzeugen können die Zusatzkosten aufgrund des Seltenheitsfaktors (Oldtimer) in Deutschland bei der Einfuhr auch sinken, falls von einem “sammlungswürdigen Fahrzeug” die Rede ist.
Vergleich: Gebrauchtwagen oder Neuwagen aus Drittländern importieren
Im Vergleich zum Import aus Nicht-EU-Ländern fallen beim Import aus den USA, Kanada und anderen Ländern außerhalb der EU zusätzliche Kosten an.
Insgesamt betragen die Zusatzkosten beim Import aus dem Nicht-EU-Ausland im Durchschnitt ungefähr 1/3 des Nettokaufpreises des Fahrzeugs.
Beim Autoimport aus Drittländern muss sowohl für Gebrauchtwagen als auch Neuwagen die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % bezahlt werden.
Die US-amerikanische Sales Tax fällt ebenfalls an, die je nach Bundesstaat zwischen 0 % und 7,25 % schwankt. Die Sales Tax ist in der Regel in den Kaufpreis bereits integriert.
Andere Kosten, die beim Import aus den USA anfallen, sind:
Frachtkosten/Transport
- Die Frachtkosten belaufen sich üblicherweise auf 500 bis 1.000 Euro, wobei es je nach Situation auch zu größeren Abweichungen kommen kann. Bei der Berechnung der Frachtkosten werden sowohl der Ausgangshafen als auch der Fahrzeugtyp sowie der Endhafen berücksichtigt. In Deutschland kommen ausschließlich zwei Häfen in Frage: Hamburg und Bremen.
- Es wird geraten, ein internationales Speditionsunternehmen in Deutschland zu beauftragen, da die meisten großen Unternehmen mit eigenen Agenturen in den größeren US-Häfen vertreten sind. Der Transport nach Deutschland dauert in der Regel zwischen 1 Woche (Ostküste) und 3 Wochen (Westküste).
- Nach der Ankunft des Autos in Deutschland haben Sie zwei Optionen: Falls von einem Gebrauchtwagen die Rede ist, können Sie das Fahrzeug, falls es über das alte Kennzeichen oder eine gültige US-amerikanische Zulassung verfügt, selbst zum Zielort fahren. Bei Neuwagen wird es empfohlen, eine Direktverladung an den Zielort in Deutschland zu organisieren, da das Auto nicht für den Straßenverkehr in Deutschland geeignet ist. Ein Kurzzeitkennzeichen ist hierbei ebenfalls keine Option und der Abschluss einer Versicherung ist hierbei erforderlich.
Zoll
- Der Einfuhrzoll wird aufgrund des C.I.F.-Wertes berechnet. Bei diesem Wert handelt es sich um den Kaufpreis samt aller anderen bisher entstandenen Kosten (Versicherung + Fracht- und Transportkosten). Der Zollsatz beläuft sich bei PKWs EU-einheitlich auf 10 %, während er bei Motorrädern bei 6 % bzw. 8 % liegt.
- Bei der Berechnung der Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19 % werden sowohl der C.I.F.-Wert als auch der Einfuhrzoll mit einbezogen. Alle in Deutschland zugelassene Importfahrzeuge unterliegen ebenfalls der Kfz-Steuer, die direkt bei dem zuständigen deutschen Grenzzollamt gezahlt wird.
- Das Grenzzollamt erstellt danach die Zoll-Unbedenklichkeitsbescheinigung, die bei der Zulassung vorgelegt werden muss. Stellen Sie sicher, dass Sie auch andere erforderliche Papiere und Dokumente besitzen: Die Kaufrechnung sowie den Kaufvertrag müssen Sie bei der Zulassungsbehörde in Original vorlegen.
Einzelabnahme
- Da aus Drittländern importierte Autos in der Regel nicht an die deutschen Verkehrsvorschriften angepasst sind, ist die Einzelabnahme bzw. die technische Prüfung des Importautos nötig.
- Um die Straßenzulassung zu erhalten, muss das Fahrzeug alle in Deutschland gültigen Zulassungsvoraussetzungen und -vorschriften erfüllen. Zu den häufigsten Änderungen gehören beispielsweise die Reduzierung von CO2-Emissionen, der Umtausch des Tachographs sowie die Anpassung der Auspuffanlage.
- Dies erfolgt im Gegensatz zum Autoimport aus einem EU-Land sowohl bei Gebraucht- als auch Neuwagen. Die Einzelabnahme dauert in der Regel nicht mehr als 2 bis 3 Stunden und kostet 160 Euro. Erst danach können Sie eine Fahrzeugzulassung für den deutschen Verkehr beantragen.
Auto aus Drittländern importieren: Was wird für die Zulassung benötigt?
Dokumente | Gebrauchtwagen | Neuwagen |
---|---|---|
Personalausweis bzw. Reisepass mit Meldebescheinigung | ✅ | ✅ |
Kaufvertrag und -rechnung in Original | ✅ | ✅ |
Alte Fahrzeugpapiere und altes Kennzeichen | ✅ | ❌ |
Typenschein | ✅ (Certificate of Title*) | ✅ (Manufacturer’s Statement of Origin*) |
eVB-Papiere (Kfz-Haftpflichtversicherung) | ✅ | ✅ |
SEPA-Lastschriftmandat für die Einfuhr der Kfz-Steuer | ✅ | ✅ |
TÜV-Hauptuntersuchungsbescheinigung | ✅ | ✅ |
Zoll-Unbedenklichkeitsbescheinigung | ✅ | ✅ |
Umsatzsteuererklärung | Sales Tax + Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % (innerhalb von 10 Tagen) | Sales Tax + Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % (innerhalb von 10 Tagen) |
* Kanada: Certificate of Ownership
Auto im Ausland kaufen: Situation in Kanada
- Die oben genannten Voraussetzungen und Vorschriften gelten ebenfalls für den Autoimport aus Kanada.
- Die EU und Kanada haben jedoch ein Zollabkommen (CETA) abgeschlossen, das erst in den kommenden Jahren völlig umgesetzt wird und das viele künftige Käufer von der Zahlung der Zollgebühren befreien könnte.
- Die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % muss auf jeden Fall bezahlt werden. In der Regel ist der Import aus Kanada deutlich einfacher, schneller und mit weniger Bürokratie verbunden als der aus US-amerikanischen Häfen.
5 Tipps, was Sie beim Autoimport nach Deutschland beachten müssen
Schritte
Gründliche Internetrecherche des potenziellen Verkäufers
Bevor Sie den Verkäufer überhaupt kontaktieren, ist es erforderlich, sich so gut wie möglich über ihn zu informieren. Sammeln Sie alle erforderlichen Informationen wie:
- vollständiger Bürgername;
- Festnetznummer,
- E-Mail-Adresse;
- Wohnadresse;
- (gegebenenfalls) Steuer- bzw. Registernummer.
Wenn Sie ein Auto aus dem EU-Ausland nach Deutschland importieren, ist es empfehlenswert, eine Probefahrt zu machen, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug allen während der Absprache angeführten Angaben auch entspricht.
Beim Import aus den USA oder Kanada ist dies aufgrund der Entfernung meist zu aufwendig. Im folgenden Artikel können Sie sich informieren, wie Sie sich in diesem Fall am besten vor potenziellen Betrügern im Internet schützen können.
Recherche der Importvoraussetzungen
Darüber hinaus ist es erforderlich, sich sowohl über die Importvoraussetzungen als auch über die beim Import anfallenden Kosten rechtzeitig zu informieren.
Beim Import aus dem EU-Ausland ist der gesamte Einfuhrprozess deutlich einfacher und schneller, da dieser EU-einheitlichen Vorschriften unterliegt.
Beim Import aus Drittländern wie den USA oder Kanada fallen zusätzliche Kosten und Gebühren an, die bis zu 1/3 des Nettokaufpreises des importierten Autos betragen können.
Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Berechnung des finalen Kauf- und Importpreises alle anfallenden Gebühren und Kosten zu beachten. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie das gewünschte Fahrzeug zu einem besseren Preis als in Deutschland bekommen.
Vollständigkeit des Kaufvertrags
Nachdem Sie mit dem Verkäufer eine Absprache getroffen haben, müssen Sie sicherstellen, dass alle Details auch im Kaufvertrag erfasst sind.
Im Kaufvertrag müssen alle relevante Informationen bezüglich des Autokaufs enthalten sein, wie:
- Autopreis;
- Autoausstattung und -zustand;
- Übergabetermin
- Mögliche Garantien (EU-Ausland: 1-2 Jahre; Drittländer: selten Garantien)
In der Regel gilt beim Vertragsabschluss das Recht des Kauflandes. Deshalb ist hierbei besondere Aufmerksamkeit geboten: Lesen Sie vor der Unterschrift den Vertrag gründlich durch und wenden Sie sich im Falle, dass Sie irgendetwas nicht verstehen, am besten an einen Experten in diesem Bereich.
Vollständigkeit anderer Fahrzeugdokumente
Andere Fahrzeugdokumente müssen ebenfalls eingeholt werden: Die alten Fahrzeugpapiere und Kennzeichen sowie die Kaufrechnung in Original sollten nicht fehlen.
Bei den deutschen Zulassungsstellen werden keine Kopien akzeptiert, sodass Sie noch vor dem Transport sicherstellen sollten, dass Sie alle nötige Dokumente besitzen.
Falls Sie über einen Vermittler ein Auto im Ausland kaufen, muss er beweisen können, dass er vom vorherigen Eigentümer zum Autokauf berechtigt ist.
Folgendes müssen Sie beim Autoimport beachten: Falls Sie Ihr neues Auto aus Drittländern importieren lassen, werden Sie im Vergleich zum EU-Import mit zusätzlichen Schritten bzw. Kosten rechnen müssen.
Überführungskosten und Zollgebühren fallen für jeden Kauf außerhalb der EU an.
Beachtung steuerlicher Verpflichtungen
Beim Import aus dem Ausland nach Deutschland müssen bestimmte steuerliche Verpflichtungen beachtet werden:
- Import aus dem EU-Ausland: Im Falle, dass Sie einen Gebrauchtwagen aus dem EU-Ausland importieren, müssen Sie in Deutschland keine Mehrwertsteuer zahlen, sondern es gelten ausschließlich die im Kaufland gültigen Rechte. Bei Neuwagen bzw. Autos, die weniger als 6.000 Kilometer hinter sich haben, muss innerhalb von 10 Tagen die Originalrechnung beim zuständigen Finanzamt eingereicht und die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % bezahlt werden.
- Import aus Drittländern: Beim Import aus den USA oder Kanada müssen Sie sowohl bei Neu- als auch Gebrauchtwagen innerhalb von 10 Tagen die deutsche Mehrwertsteuer bezahlen.
- Kfz-Steuer: Für alle in Deutschland zugelassenen Autos ist ebenfalls die Kfz-Steuer fällig. Vier Faktoren, die hierbei berücksichtigt werden, sind: CO₂-Emissionen, Antriebsart, Hubraum und Erstzulassungsdatum.
Fazit: Lohnt es sich, ein Auto im Ausland zu kaufen?
Falls Sie ein Auto im Ausland kaufen möchten, kann sich dies jedenfalls auszahlen. Jedoch müssen beim Kauf und Import unterschiedliche Dinge berücksichtigt werden.
Für einen bestmöglichen Überblick über alle im Beitrag angeführten Informationen wird im Folgenden alles noch einmal in 3 kurzen Punkten zusammengefasst:
- Die Mehrheit der Deutschen, die im Ausland ein Auto kaufen, greift zum Import aus benachbarten EU-Ländern: Einerseits (1) unterliegt der Import nach Deutschland aus der Europäischen Union EU-einheitlichen Vorschriften, weshalb der gesamte Prozess einfacher ist, und andererseits (2) ist der EU-Import deutlich günstiger als der Import aus Drittländern.
- Beim Import aus Drittländern wie den USA oder Kanada fallen zusätzliche Kosten bzw. Gebühren an: Fracht- bzw. Transportkosten, Zollgebühren und Kosten der Einzelabnahme, da das Fahrzeug an die deutschen Verkehrsvorschriften angepasst werden muss.
- Hinsichtlich der dafür notwendigen Dokumente ist es wichtig, alles in Original einzureichen, da ansonsten Ihr neu-importiertes Fahrzeug nicht zugelassen werden kann. Zu den wichtigsten Dokumenten gehören: Kaufvertrag, Kaufrechnung, Typenschein und gegebenenfalls alte Fahrzeugpapiere sowie Kennzeichen.
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