Virtuelle Kreditkarte

Von:  Sven Wilke
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Überprüft von:  Ivan Bevanda
Zuletzt aktualisiert: 30. September 2024

Günstige Variante der Prepaid-Kreditkarten mit großem Verbesserungspotential.

Virtuelle Kreditkarten im Vergleich

Suchen Sie nach einer kostengünstigen und flexiblen Zahlungsmöglichkeit für Online-Einkäufe? Sie kennen das Prozedere; um online einen Kauf abzuschließen, müssen Sie die Informationen von Ihrer physischen Plastikkarte abschreiben. Diese ist oft mit Jahresgebühren verbunden.

Die virtuelle Kreditkarte besteht aus drei verschiedenen Komponenten:

Bestandteile einer virtuellen Kreditkarte

  • Kreditkartennummer
  • Sicherheitscode
  • Gültigkeitsdatum

Sie enthält lediglich jene Daten, die zahlungsrelevant sind – so fehlen die Merkmale einer physischen Kreditkarte, wie zum Beispiel der Chip oder Magnetstreifen.

Für wen sich die virtuelle Kreditkarte lohnt

Aufgrund ihrer Merkmale lohnen sich virtuelle Kreditkarten besonders für Menschen, die Online-Einkäufe durchführen, beziehungsweise viele Online-Zahlungen tätigen.

Virtuelle Kreditkarten sind nicht allzu verbreitet und werden auch nur in der Prepaid-Version angeboten. Das bedeutet, dass Sie Guthaben auf Ihre virtuelle Kreditkarte laden müssen, um damit Ihre Rechnungen begleichen zu können.

Vorteile von virtuellen Kreditkarten

  • Kostengünstiger als Plastik-Kreditkarten
  • Häufig keine Schufa-Abfrage
  • Kein Überziehungsrisiko, da Sie nur über Ihr Guthaben verfügen können
  • Weltweit im Internet akzeptiert
  • Online-Banking-Konto inklusive

Nachteile von virtuellen Kreditkarten

  • Keine Akzeptanz bei Mietwagen- bzw. Hotelbuchungen
  • Der verfügbare Betrag ist von Ihrem Guthaben abhängig
  • Bargeldabhebungen und Zahlungen im Einzelhandel sind nicht möglich (Eine Ausnahme stellen ausgewählte Supermärkte in Deutschland dar, bei denen Mobile-Payment per Handy über NFC (Nahfunk) verfügbar ist. Hier wird Ihre virtuelleKreditkarte in einer virtuellen Geldbörsen-App hinterlegt. Im Anschluss bezahlen Sie mit Ihrem Handy für Ihre Lebensmittel.)
  • Bei langer Inaktivität wird Ihre Kreditkarte gesperrt (12-24 Monate)
  • Bei einigen Anbietern von virtuellen Kreditkarten werden, wie bei Prepaidkarten, Gebühren für das Aufladen verrechnet
  • Extrem schlechte Erfahrungen der Kunden

Erstellung

Die virtuelle Kreditkarte können Sie auf der Webseite des jeweiligen Anbieters erstellen. Hierfür müssen Sie Ihre persönlichen Daten sowie Adresse angeben und den AGB zustimmen.

Die Karte ist theoretisch direkt einsatzbereit, da sie nicht verschickt werden muss und auch keine Bonitätsprüfung erfolgt. Da die virtuelle Kreditkarte meistens nach dem Prepaid-Prinzip funktioniert, muss die Karte aufgeladen werden, um sie zu nutzen.

Erstellung der Kreditkarte in drei Schritten:

  • Registrierung beim Anbieter mithilfe persönlicher Daten
  • Aktivierung / Freischaltung der Karte
  • Guthaben aufladen

Aufladung der virtuellen Kreditkarte

Da die virtuelle Kreditkarte auf dem Prepaid-Prinzip basiert, müssen Sie diese mit Guthaben aufladen.

Die Auflademöglichkeiten unterscheiden sich je nach Anbieter und umfassen:

Auflademöglichkeiten

  • Sofortüberweisung
  • Lastschrift
  • Überweisung
  • Handyrechnung
  • Paysafecard

Bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden, empfehlen wir die Optionen für eine Aufladung zu vergleichen, damit Sie problemlos Guthaben auf Ihre Kreditkarte laden können.

Für wen sich die virtuelle Kreditkarte lohnt

Die virtuelle Kreditkarte lohnt sich insbesondere für Menschen, die aufgrund eines niedrigen Einkommens oder eines Schufa-Eintrags eine schlechte Bonität vorweisen.

Der größte Vorteil ist, dass die virtuelle Kreditkarte auf Guthabenbasis funktioniert – es kann also nicht dazu kommen, dass Sie das Konto überziehen. Das ist besonders sinnvoll, wenn Sie ohnehin knapp bei Kasse sind und die Finanzen streng im Blick haben müssen.

Es ist möglich auch eine virtuelle Kreditkarte ohne Schufa zu erhalten. Sehen Sie sich nach Angeboten um – in einigen Fällen wird eine virtuelle Kreditkarte mit Startguthaben angeboten.

Zudem haben Sie einen sicheren Schutz bei Diebstahl, da bei einer Online-Kreditkarte zumindest kein Verlustrisiko gegeben ist.

Kosten der virtuellen Kreditkarte

Wie bei anderen Finanzprodukten auch, müssen Verbraucher bei der virtuellen Kreditkarte auf Kosten achten.

Beachten Sie die folgenden Gebühren:

  • Jahresgebühr – Es gibt kostenlose Kreditkarten, aber auch solche, bei denen eine jährliche oder monatliche Servicegebühr anfällt.
  • Aufladung – Hier gibt es große Unterschiede. Überweisungen sind in der Regel kostenlos, während bei Expressaufladungen Zusatzkosten entstehen.
  • Fremdwährungsgebühr – Ähnlich wie bei Kreditkarten entstehen auch hier Gebühren, wenn im Nicht-EU-Ausland eingekauft wird.

Virtuelle Kreditkarte mit Dispo

Da es virtuelle Kreditkarten in verschiedenen Ausführungen gibt, können Sie sich auch eine virtuelle Kreditkarte mit Dispo zulegen. Die Höhe des Dispositionskredits hängt davon ab, wie gut Ihre Bonität ist.

Aufgepasst

Menschen mit einer schlechten Bonität haben schlechte Chancen auf eine virtuelle Kreditkarte mit Dispo. Beachten Sie, dass die Gefahr besteht die Karte zu hoch belasten und dabei ins Minus rutschen.

Die Zinsen sind in einem solchen Fall sehr hoch und liegen jenseits der 10-%-Marke!

Die virtuelle Kreditkarte der Netbank gehört zu den kostengünstigsten Kreditkarten. Sie bezahlen bloß 7,50 EUR, um Ihre virtuelle Kreditkarte zu erhalten. Bereits nach 24h können Sie damit laut Anbieter im Internet shoppen. Sie können mit der virtuellen Karte nicht nur Ihre Amazon-Einkäufe bezahlen, sondern auch Musik- oder App-Downloads.

Einen großen Mehrwert stellen die Benachrichtigungen über Transaktionen dar. Sie erhalten eine SMS bzw. eine E-Mail, wenn Sie mit Ihrer virtuellen Kreditkarte bezahlen. Dies ist nützlich, um einerseits den Überblick und andererseits die Kontrolle über die Höhe Ihrer Transaktion zu bewahren.

Sie erhalten bei der Anmeldung auch Zugang zum Online-Kartenbanking, welches Ihnen hilft, die Guthabenbeträge zu verwalten oder bei Bedarf Ihre Kreditkarte zu sperren. Beim Bezahlen in Fremdwährungen wird Ihnen eine Gebühren von 1,5% verrechnet.

Bei der Aufladung wird keine Gebühren verrechnet, somit können Sie Ihre virtuelle Kreditkarte von allen Girokonten in Deutschland kostenlos aufladen.

Die Neteller Net+ virtuelle Kreditkarte bietet über 60 Einzahlungsmöglichkeiten mit Gebühren von 1% bis 7% des eingezahlten Betrages. Die Jahresgebühr sowie Verwaltungsgebühr bleibt Ihnen erspart. Sie haben die Möglichkeit, weltweit in tausenden Online-Shops mit Ihrer virtuellen Kreditkarte zu zahlen.

Das Bargeldabheben ist bei der Net+ virtuellen Kreditkarte auch kein Problem. Sie überweisen bloß Ihr Guthaben auf Ihr Girokonto und heben das Geld mit Ihrer Girokarte ab. Dies ist jedoch mit einer Gebühr von 7,50 EUR verbunden.

Bei Transaktionen in Fremdwährungen schlägt Neteller eine Gebühr von 3,99% auf. Sie können Ihre Net+ virtuelle Kreditkarte auch aus dem Ausland kostenfrei aufladen.

Sie sollten auch wissen, dass die Neteller eine Schufa-Anfrage stellt, ohne Sie davor informiert zu haben. Die Anmeldung und Registrierung ist im Vergleich zur Konkurrenz sehr mühsam. Bei der Nichtnutzung der virtuellen Kreditkarte wird Ihnen nach 14 Monaten eine Gebühr von 30,- USD in Rechnung gestellt.

Die mywire virtuelle Kreditkarte ist eine weitere virtuelle Kreditkarte mit Online-Zugang. Die Aufladung kostet mindestens 1,- EUR und ist abhängig von der Höhe des Betrages. Die Gebühr kann bis zu 4% betragen. Durch die vielen negativen Erfahrungen im Internet raten wir von dieser Karte eher ab.

Gut zu wissen

Sofortige Verfügbarkeit gilt nur für Guthabenbeträge von bis zu 100,- EUR. Einige Anbieter behalten sich vor, bei Beträgen über 100,- EUR Ihre Identität zu prüfen. Dies erfolgt mit Hilfe des altmodischen PostIdent-Verfahrens, welches in der Regel 3-4 Tage dauert. Bei diesem Verfahren müssen Sie persönlich zur Post, um sich zu identifizieren.

Bei der Registrierung für die virtuelle Kreditkarte sollten die eingegebenen Informationen mit den Daten Ihrer Girokarte übereinstimmen. Dies ist ein Sicherheitsfeature der Anbieter. Bei langer Inaktivität wird die virtuelle Kreditkarte gesperrt oder es werden Ihnen hohe Verwaltungskosten verrechnet.

Wenn Sie Rechnungen in fremder Währung bezahlen, werden Ihnen Fremdwährungsgebühren, meist in der Höhe von 1,75% verrechnet.

Fazit

Auch wenn sich die Anbieter im Internet von deren bester Seite präsentieren, findet man nach einer kurzen Recherche viele negativen Erfahrungen mit diesen Unternehmen. Das Kundenservice wird hier als größtes Manko angesehen.

Leider sind auch in diesem Bereich viele unseriöse Anbieter am Markt. Aus diesem Grund raten wir von virtuellen Kreditkarten eher ab.

Sehen Sie sich lieber nach einer klassischen Prepaid-Kreditkarte um. Mit dieser können Sie auch problemlos in Geschäften Ihre Rechnungen begleichen. Wenn für Sie der Überziehungsrahmen kein Problem darstellt, sehen Sie sich doch die klassischen Kreditkarten an.

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Autor Sven Wilke

Sven Wilke ist Chief Operating Officer von Financer Deutschland und seit 2019 für das internationale Online-Vergleichsportal tätig. Während seiner Beschäftigung bei Financer konnte er mehrere Millionen Klicks generieren und hat mehr als 100 Gastbeiträge für Wirtschaftszeitungen sowie Finanzmagazine verfasst. Der Schwerpunkt seiner Expertise liegt im Bereich Kredite, Verbraucherschutz sowie wirtschaftspolitische Themen.

Information überprüft von Ivan Bevanda
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