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Bitcoin Mining: Was ist das und lohnt es sich in 2025 immer noch?

Verfasst von Ivan Bevanda

- 4. Nov. 2025

Geprüft von Sven Wilke

14 Min. Lesezeit | Krypto

  • Block-Belohnung und Knappheit: Die aktuelle Block-Belohnung beträgt 3.125 BTC und die maximale Menge an Bitcoin ist auf 21 Millionen Coins begrenzt. Das nächste Halving, welches die Belohnung weiter reduziert, wird voraussichtlich 2028 stattfinden.
  • Netzwerk-Leistung: Die durchschnittliche Blockzeit liegt konstant bei etwa 10 Minuten. Die Netzwerk-Hashrate erreichte im September 2025 einen Rekord von ca. 1.227 ZH/s. Mining-Pools kontrollieren heute über 80% der gesamten Hashrate.
  • Mining-Kosten und Ausrüstung: Moderne ASIC-Miner kosten zwischen 2.000 und 17.000 USD. Die Stromkosten sind der größte laufende Kostenfaktor beim Mining. Der jährliche Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks liegt bei etwa 137-172 TWh.
  • Regulatorisches: Die steuerliche Freigrenze für privates Mining in Deutschland beträgt 256 EUR pro Jahr.

Was ist Bitcoin Mining?

Bitcoin Mining ist der dezentrale Prozess, durch den neue Bitcoins geschaffen und Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk validiert werden.

Anders als traditionelle Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben werden, entsteht Bitcoin - auch einige andere Kryptowährungen wie Litcoin, Ethereum Classic und Monero - durch rechenintensive mathematische Berechnungen. Beim Bitcoin schürfen verwenden sogenannte Miner spezialisierte Computer, die als ASIC-Miner bezeichnet werden, um komplexe kryptografische Rätsel zu lösen.

Dieser Artikel erklärt alle wichtigen Aspekte des Bitcoin Mining: technische Grundlagen, Rentabilität, verschiedene Mining-Methoden, rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland und praktische Anleitungen für Einsteiger. Ob Sie Bitcoin selber minen möchten oder sich einfach informieren wollen, hier finden Sie alle Antworten.

Wie funktioniert Bitcoin Mining?

Bitcoin Mining basiert auf dem Proof-of-Work-Mechanismus – einem rechenintensiven Verfahren, das die Validierung von Transaktionen sicherstellt und das gesamte Netzwerk vor Manipulation schützt.

Der Mining-Prozess Schritt für Schritt

Wie funktioniert Bitcoin Mining konkret? Der Prozess beginnt damit, dass Miner ausstehende Transaktionen aus dem Mempool sammeln und zu einem neuen Block bündeln. Jeder Block enthält einen kryptografischen Verweis auf den vorherigen Block – dadurch entsteht die Blockchain, eine unveränderbare Kette von Transaktionen.

Die eigentliche Mining-Arbeit besteht darin, einen gültigen Hash-Wert für diesen Block zu finden. Dabei kommt der SHA-256-Algorithmus zum Einsatz, der aus den Blockdaten eine 64-stellige Hexadezimalzahl berechnet.

Das Besondere: Dieser Hash muss unterhalb eines bestimmten Zielwerts liegen – dem sogenannten Difficulty-Target. Da sich der Hash nicht vorhersagen lässt, müssen Miner Milliarden verschiedener Nonces (Zufallszahlen) durchprobieren, bis sie einen passenden Hash finden. Dieses Trial-and-Error-Verfahren erfordert enorme Rechenleistung und Energie.

Sobald ein Miner einen gültigen Hash gefunden hat, wird der Block an das Netzwerk übermittelt. Andere Nodes überprüfen die Gültigkeit und fügen den Block zur Blockchain hinzu. Der erfolgreiche Miner erhält die Block-Belohnung von aktuell 3,125 BTC plus alle Transaktionsgebühren des Blocks.

Difficulty-Anpassung und Netzwerksicherheit

Die Mining Difficulty passt sich automatisch alle 2.016 Blöcke an, was etwa zwei Wochen entspricht. Diese Anpassung sorgt dafür, dass trotz steigender oder fallender Hashrate im Netzwerk konstant alle 10 Minuten ein neuer Block gefunden wird. Dieses selbstregulierende System ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst.

Bitcoin Mining erklärt sich auch durch das Konzept des 51%-Angriffs: Theoretisch könnte jemand mit mehr als 50% der Netzwerk-Hashrate die Blockchain manipulieren. Bei der aktuellen Hashrate von über 1.200 ZH/s (Zettahashes pro Sekunde) wären dafür jedoch Investitionen von mehreren hundert Millionen bis Milliarden Euro nötig – **ein solcher Angriff ist praktisch unmöglich. **

Die dezentrale Verteilung der Mining-Power über tausende Miner weltweit macht Bitcoin zu einem der sichersten Netzwerke der Welt.

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Mining Difficulty und ihre Bedeutung

Die Mining Difficulty ist ein selbstregulierendes System, das die Schwierigkeit der mathematischen Rätsel beim Bitcoin Mining automatisch anpasst. Wenn mehr Miner dem Netzwerk beitreten oder leistungsfähigere Hardware einsetzen, steigt die gesamte Hashrate.

Um die konstante Blockzeit von 10 Minuten beizubehalten, erhöht das Netzwerk automatisch die Difficulty. Umgekehrt sinkt die Difficulty, wenn Miner ausscheiden oder ihre Geräte abschalten.

Wie gesagt, findet diese Anpassung alle 2.016 Blöcke statt – ungefähr alle zwei Wochen. Ein niedrigeres Difficulty-Target bedeutet paradoxerweise eine höhere Schwierigkeit, da der gefundene Hash einen noch kleineren Wert haben muss.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Difficulty-Anpassung

Die wirtschaftlichen Konsequenzen der Mining Difficulty sind erheblich und beeinflussen jeden einzelnen Miner direkt:

  1. Steigt der Bitcoin-Preis, treten mehr Miner ins Geschäft ein. Die Difficulty steigt daraufhin und die individuelle Rentabilität jedes Miners sinkt, bis sich ein neues Gleichgewicht einstellt.
  2. Bei fallenden Bitcoin-Preisen geschieht das Gegenteil. Unprofitable Miner schalten ihre Geräte ab, die Difficulty sinkt und die verbleibenden Miner werden wieder rentabler.

Praktisches Beispiel: Ein Miner mit einem Antminer S21 findet bei niedriger Difficulty vielleicht alle paar Wochen einen Block im Pool. Steigt die Difficulty um 20%, dauert es entsprechend länger und die Einnahmen sinken proportional – bei gleichen Stromkosten.

Dieses elegante System sorgt dafür, dass Bitcoin Mining immer ein Wettbewerb bleibt, bei dem nur die effizientesten Miner mit den günstigsten Stromkosten und der modernsten Hardware langfristig profitabel arbeiten können.

Die Difficulty ist damit das zentrale Element, das verhindert, dass das Netzwerk durch zu schnelle oder zu langsame Blockzeiten destabilisiert wird.

Hardware für Bitcoin Mining: ASIC-Miner im Überblick

ASIC-Miner (Application-Specific Integrated Circuits) sind spezialisierte Computer, die ausschließlich SHA-256-Hashes für Bitcoin Mining berechnen – **millionenfach effizienter als normale CPUs oder GPUs. **

Die drei dominierenden Hersteller sind Bitmain (Antminer-Serie), MicroBT (Whatsminer) und Canaan (AvalonMiner). Aktuelle Top-Modelle wie der Antminer S21 Pro liefern 234 TH/s für etwa 5.699 USD, während High-End-Geräte wie der Antminer S23 Hydro 3U beeindruckende 1.160 TH/s bei einer Energieeffizienz von nur 9,5 J/TH erreichen.

Bei der Auswahl sind zwei Kennzahlen entscheidend: Hashrate (TH/s) für die Rechenleistung und Energieeffizienz (J/TH) für den Stromverbrauch – niedrigere Werte bedeuten bessere Effizienz und damit höhere Rentabilität.

Für ein komplettes Home-Mining-Setup müssen Sie zwischen 2.630 und 23.850 USD einkalkulieren, inklusive Netzteil, Kühlungssystem und Schalldämmung gegen den erheblichen Lärm von 75-90 Dezibel.

Lohnt sich Bitcoin Mining noch in 2025?

Die Frage, ob sich Bitcoin Mining noch lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Rentabilität hängt von drei Schlüsselfaktoren ab:

  1. Aktueller Bitcoin-Preis
  2. Mining Difficulty
  3. Lokale Stromkosten

Wie kann ich Bitcoin minen und dabei profitabel bleiben?

Eine konkrete Beispielrechnung verdeutlicht die Situation: Ein Antminer S21+ mit 225 TH/s erzielt bei einem Bitcoin-Kurs von 82.277 USD und Hosting-Kosten von 6,8 US-Cent pro kWh einen monatlichen Nettoprofit von etwa 162,61 USD. Mit 10 solcher Geräte steigt der monatliche Gewinn auf 1.621 USD.

Der Break-Even-Point liegt bei dieser Konstellation bei einem Bitcoin-Preis von etwa 46.000 USD, was einen Sicherheitspuffer von 43% bietet. Der Return on Investment (ROI) beträgt bei konstanten Bedingungen etwa 28 Monate.

Diese Zahlen zeigen: Bitcoin minen ist 2025 mit modernen Geräten, günstigen Strompreisen und professionellem Hosting durchaus noch profitabel.

Stromkosten: Der entscheidende Faktor beim Bitcoin Mining

Stromkosten sind der größte laufende Kostenfaktor beim Bitcoin Mining und entscheiden oft über Erfolg oder Misserfolg des gesamten Vorhabens.

Die Realität in Deutschland: Hohe Strompreise als Rentabilitätskiller

Ein Antminer S21 mit einer Leistungsaufnahme von 2.800 Watt verbraucht bei deutschen Strompreisen von 0,39 EUR pro Kilowattstunde etwa 26,20 EUR pro Tag. Das summiert sich auf etwa 786 EUR pro Monat oder 9.432 EUR pro Jahr – nur für den Strom eines einzigen Geräts.

Bei diesen Kosten ist profitables Mining praktisch unmöglich. Selbst gewerbliche Stromtarife in Deutschland liegen zwischen 0,10 und 0,20 EUR/kWh, was die Situation etwas verbessert, aber immer noch herausfordernd bleibt.

Die harte Wahrheit: Für die meisten deutschen Miner ohne Zugang zu Sondertarifen ist Bitcoin Mining bei regulären Strompreisen ein Verlustgeschäft.

Günstige Mining-Standorte: Der globale Wettbewerbsvorteil

Im Vergleich dazu bieten günstige Mining-Standorte wie Island dramatisch bessere Bedingungen. Dort kostet Strom teilweise unter 0,05 EUR/kWh, da das Land 69% seiner Energie aus Wasserkraft und 31% aus Geothermie gewinnt.

Bei diesen Preisen halbieren oder vierteln sich die Stromkosten, was die Rentabilität massiv verbessert. Deshalb haben sich in Island, Norwegen, Teilen Kanadas und anderen Regionen mit günstiger Energie große Mining-Farmen angesiedelt.

Optimierungsstrategien für deutsche Miner

Für deutsche Miner gibt es dennoch mehrere Wege zur Kostenoptimierung:

  • Standortwahl: Wer Zugang zu günstigen Gewerbestromtarifen hat oder in Regionen mit niedrigeren Preisen lebt, verschafft sich einen Vorteil. Manche Industriegebiete bieten Sondertarife für energieintensive Betriebe.

  • Professionelles Hosting: Spezialisierte Mining-Farmen, die durch Skaleneffekte günstigere Tarife aushandeln können, sind für viele die beste Lösung. Hosting-Anbieter im Ausland bieten oft Strompreise zwischen 0,05 und 0,08 EUR/kWh.

  • Photovoltaik-Anlagen: Besonders interessant wird Home-Mining für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland und Österreich. Überschüssiger Solarstrom, der sonst zu niedrigen Einspeisevergütungen ins Netz eingespeist würde, kann direkt für das Mining genutzt werden.

Verschiedene Mining-Methoden im Vergleich

Bitcoin Mining lässt sich auf verschiedene Arten betreiben, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten. Die drei Hauptmethoden sind Solo Mining, Pool Mining und Cloud Mining, ergänzt durch Home Mining als Sonderform für technikbegeisterte Privatpersonen.

1. Solo Mining

Beim Solo Mining versucht ein einzelner Miner, komplett allein Blöcke zu finden. Der große Vorteil: Wer erfolgreich ist, erhält die gesamte Block-Belohnung von derzeit 3,125 BTC plus alle Transaktionsgebühren des Blocks.

Der entscheidende Nachteil: Die Wahrscheinlichkeit, als Einzelner einen Block zu finden, ist astronomisch gering. Bei der aktuellen Netzwerk-Hashrate von über 1.200 ZH/s und einem einzelnen Antminer S21 mit 225 TH/s würde es statistisch gesehen mehrere Jahre bis Jahrzehnte dauern, einen Block zu finden.

Für die meisten ist Bitcoin selber minen im Solo-Modus daher keine realistische Option. Solo Mining eignet sich nur für sehr große Operationen mit hunderten oder tausenden von Minern.

2. Pool Mining

Pool Mining ist die praktisch dominante Methode für die meisten Miner. Dabei schließen sich viele Miner zu einem Pool zusammen und kombinieren ihre Hashrate.

Wenn der Pool einen Block findet, wird die Belohnung proportional zur eingebrachten Rechenleistung unter allen Teilnehmern aufgeteilt. Das bedeutet regelmäßige, vorhersagbare Auszahlungen statt jahrelangem Warten.

Mining-Pools verwenden verschiedene Auszahlungsmodelle:

  • PPS (Pay Per Share) zahlt für jeden eingereichten Share einen festen Betrag, unabhängig davon, ob der Pool einen Block findet.
  • PPLNS (Pay Per Last N Shares) verteilt die Belohnung basierend auf den letzten N Shares.
  • FPPS (Full Pay Per Share) kombiniert Block-Belohnung und Transaktionsgebühren.

Die meisten Pools erheben Gebühren zwischen 1 und 3% der Erträge. Große Pools wie F2Pool, AntPool und Foundry kontrollieren zusammen über 80% der globalen Hashrate. Bitcoin Farming in Pools ist für die meisten Miner die einzig sinnvolle Methode.

Ein Nachteil dabei ist die zunehmende Zentralisierung: Wenn wenige große Pools den Großteil der Hashrate kontrollieren, entstehen theoretische Sicherheitsbedenken für das Netzwerk.

3. Cloud Mining

Beim Cloud Mining mieten Sie Rechenleistung von einem Anbieter, ohne selbst Hardware kaufen oder betreiben zu müssen. Sie zahlen eine Gebühr und erhalten im Gegenzug einen Anteil an den Mining-Erträgen.

Der Vorteil: Kein technisches Know-how nötig, keine Investition in teure Hardware, keine Stromkosten, kein Lärm oder Hitze zu Hause. Die Renditen sind jedoch deutlich niedriger, da der Anbieter seine Kosten und Gewinnmarge einrechnet.

Viele Cloud-Mining-Angebote sind unseriös oder sogar Betrug. In Deutschland wird Cloud Mining steuerlich als sonstige Leistung behandelt. Für Einsteiger ohne technische Kenntnisse kann seriöses Cloud Mining eine Möglichkeit sein, aber die Rentabilität ist meist begrenzt.

4. Home Mining

Home Mining bezeichnet das Betreiben eigener Mining-Hardware zu Hause. Diese Methode eignet sich für technikbegeisterte Privatpersonen, die das Mining als Hobby betreiben oder Zugang zu sehr günstigem Strom haben, etwa durch eine eigene Photovoltaikanlage. Home-Miner schließen sich typischerweise einem Pool an.

Die Herausforderungen sind allerdings erheblich: Lärm von 75-90 Dezibel erfordert einen separaten Raum, die Abwärme muss abgeführt werden, und die Stromkosten müssen stimmen. Für viele ist Home Mining eher ein Lernprojekt als eine ernsthafte Einkommensquelle.

Bitcoin Halving und seine Auswirkungen

Das Bitcoin Halving ist ein programmiertes Ereignis, das alle 210.000 Blöcke – ungefähr alle vier Jahre – stattfindet und die Block-Belohnung für Miner halbiert. Dieser Mechanismus ist fest im Bitcoin-Protokoll verankert und begrenzt die Gesamtmenge auf maximal 21 Millionen Coins.

Die Geschichte zeigt den kontinuierlichen Rückgang: Von ursprünglich 50 BTC pro Block (2009) über 25 BTC (2012), 12,5 BTC (2016) und 6,25 BTC (2020) bis zu aktuell 3,125 BTC nach dem Halving im April 2024.

Die wirtschaftlichen Konsequenzen für Miner sind dramatisch: Nach jedem Halving sinkt die Rentabilität schlagartig um 50%, sofern der Bitcoin-Preis konstant bleibt – unprofitable Miner schalten ihre Geräte ab, die Mining Difficulty passt sich nach unten an und die verbleibenden Miner werden wieder profitabler.

Historisch folgen auf Halvings oft beträchtliche Preissteigerungen, die den Rentabilitätsrückgang kompensieren: Nach 2012 stieg der Preis von etwa 12 USD auf über 1.000 USD, nach 2016 von etwa 650 USD auf fast 20.000 USD und nach 2020 erreichte Bitcoin 2021 ein damaliges Allzeithoch von über 69.000 USD.

Ab dem Jahr 2140, wenn der letzte Bitcoin gemined wird, müssen Miner ausschließlich von Transaktionsgebühren leben – eine neue Herausforderung für die Netzwerksicherheit, aber aktuell immer noch weit in der Zukunft.

Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit

Die Umweltauswirkungen des Bitcoin Mining sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Der jährliche Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks liegt aktuell bei etwa 137-172 TWh – vergleichbar mit dem Energiebedarf von Ländern wie der Ukraine oder Schweden.

Diese enorme Energiemenge erzeugt CO₂-Emissionen auf dem Niveau Griechenlands, sofern der Strom aus fossilen Quellen stammt.

Das Potenzial erneuerbarer Energien

Das Potenzial erneuerbarer Energien ist erheblich: Island ist ein Paradebeispiel, wo Mining zu 100% mit erneuerbarer Energie betrieben wird – 69% Wasserkraft und 31% Geothermie. Die niedrigen Strompreise und das kühle Klima machen das Land zum idealen Mining-Standort.

Theoretisch könnte Bitcoin Mining weltweit Überschussenergie aus erneuerbaren Quellen nutzen, die sonst ungenutzt bliebe. Wind- und Solaranlagen produzieren oft mehr Energie, als das Netz aufnehmen kann. Bitcoin Miner könnten als flexible Abnehmer diese Überschüsse verwerten und so die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Anlagen verbessern.

Die Kontroverse um Energiespeicher

Diese Argumentation ist jedoch nicht unumstritten. Eine Studie der Universität Witten/Herdecke kommt zu dem Schluss, dass Bitcoin Mining langfristig den Übergang zu erneuerbaren Energien verlangsamen könnte.

Der Grund: Wenn Überschussenergie profitabel für Mining verwendet werden kann, verringern sich die wirtschaftlichen Anreize für Investitionen in Energiespeicher-Technologien und Netzausbau, die für eine vollständige Energiewende essentiell sind.

Steuerliche Behandlung von Bitcoin Mining in Deutschland

Die steuerliche Situation beim Bitcoin Mining in Deutschland hängt entscheidend davon ab, ob die Tätigkeit als privat oder gewerblich eingestuft wird.

Für privates Mining gilt die Regelung nach § 22 Nr. 3 EStG als sonstige Leistung mit einer Freigrenze von 256 EUR pro Jahr – bleiben Ihre Einnahmen darunter, müssen Sie keine Steuern zahlen.

Gewerbliches Mining, das bereits bei einfacher ASIC-Hardware greifen kann, unterliegt § 15 EStG und dem persönlichen Einkommensteuersatz, erlaubt jedoch die vollständige Absetzung aller betrieblichen Aufwendungen wie Stromkosten, Hardware und Hosting-Gebühren.

Die gemined Bitcoins werden zum Zeitpunkt des Zuflusses mit dem aktuellen Marktwert als Betriebseinnahme erfasst, während bei privaten Minern nach einem Jahr Haltedauer die Gewinne aus dem Verkauf steuerfrei sind.

Für die meisten Miner mit mehreren Geräten ist die Gewerbeanmeldung steuerlich vorteilhaft, doch Bitcoin herstellen sollte immer mit fachkundiger steuerlicher Beratung erfolgen, um spätere Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden.

Zukunftsausblick: Entwicklungen bis 2026 und darüber hinaus

Die Bitcoin-Mining-Industrie steht vor einer Phase rasanter Entwicklung. Die Rekord-Hashrate von 1.227 ZH/s, die im September 2025 erreicht wurde, ist nur der Anfang – Experten prognostizieren, dass die Hashrate 2026 regelmäßig 1 Zettahash pro Sekunde überschreiten und weiter steigen wird.

Neue Hardware-Generationen setzen neue Maßstäbe

Die Antminer S23 Serie mit Modellen wie dem S23 Hydro 3U erreicht 1.160 TH/s bei einer Energieeffizienz von nur 9,5 J/TH – Werte, die vor wenigen Jahren undenkbar waren. Die kontinuierliche Verbesserung der Chip-Technologie folgt einem ähnlichen Muster wie Moores Gesetz in der Computerindustrie: Jede neue Generation bietet etwa 20-30% bessere Effizienz.

Kühlungsinnovationen spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Immersionskühlung, bei der Miner komplett in eine nicht-leitende Flüssigkeit getaucht werden, ermöglicht höhere Leistungsdichten und längere Hardware-Lebensdauer. Tauchkühlung kann die Effizienz um weitere 10-20% steigern und gleichzeitig den Lärmpegel drastisch reduzieren – diese Technologie wird sich höchstwahrscheinlich in professionellen Mining-Farmen durchsetzen.

Regulatorische Entwicklungen prägen die Zukunft

Die DAC8-Richtlinie und MiCA-Verordnung in Europa bringen mehr Transparenz und Compliance-Anforderungen. Einige Länder erwägen Beschränkungen oder Verbote von Mining aus Umweltgründen, während andere wie El Salvador Mining aktiv fördern – die geografische Verteilung der Mining-Aktivitäten wird sich weiter verschieben.

Bitcoin Mining bleibt somit ein Marathon, kein Sprint: Erfolg erfordert kontinuierliche Optimierung, Anpassung an technologische Entwicklungen und langfristige Planung mit einem Zeithorizont von mindestens drei bis fünf Jahren.

Häufig gestellte Fragen zu Bitcoin Mining

Kann man Bitcoin Mining kostenlos betreiben?

Nein, Bitcoin Mining verursacht immer Kosten, hauptsächlich für Hardware und Strom. Ein ASIC-Miner kostet zwischen 2.000 und 17.000 USD, und die laufenden Stromkosten sind erheblich. Sie können die laufenden Kosten jedoch minimieren, wenn Sie Zugang zu sehr günstigem Strom haben, etwa durch eine eigene Photovoltaikanlage mit Überschussproduktion. In diesem Fall nutzen Sie Solarstrom, der sonst zu niedrigen Einspeisevergütungen ins Netz eingespeist würde.

Wie lange dauert es, einen Bitcoin zu minen?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Dauer stark von Ihrer Hashrate und der Netzwerk-Difficulty abhängt. Bei Solo-Mining mit einem einzelnen Antminer S21 (225 TH/s) und der aktuellen Netzwerk-Hashrate von über 1.200 ZH/s würde es statistisch gesehen mehrere Jahre bis Jahrzehnte dauern, einen kompletten Block mit 3,125 BTC zu finden. Deshalb ist Pool-Mining die praktische Lösung für die meisten Miner. Im Pool erhalten Sie proportionale Auszahlungen basierend auf Ihrer eingebrachten Rechenleistung. Mit einem Antminer S21 im Pool können Sie bei aktuellen Bedingungen etwa 0,00018-0,0002 BTC pro Tag verdienen, also ungefähr 0,005-0,006 BTC pro Monat.

Ist Bitcoin Mining in Deutschland legal?

Ja, Bitcoin Mining ist in Deutschland vollkommen legal. Es gibt keine spezifischen Gesetze, die das Mining verbieten oder einschränken. Sie müssen jedoch bestimmte rechtliche und steuerliche Pflichten beachten. Wenn Sie Mining gewerblich betreiben, müssen Sie ein Gewerbe anmelden, was beim örtlichen Gewerbeamt erfolgt und etwa 20-60 EUR kostet. Die Einnahmen aus Mining sind steuerpflichtig, entweder als sonstige Einkünfte bei privatem Mining (mit einer Freigrenze von 256 EUR pro Jahr) oder als Einkünfte aus Gewerbebetrieb bei gewerblichem Mining.

Was passiert, wenn alle 21 Millionen Bitcoins gemined sind?

Wenn die Block-Belohnung voraussichtlich im Jahr 2140 endet, müssen Miner, die derzeit nur 5-10% ihrer Einnahmen aus Transaktionsgebühren beziehen, ausschließlich von diesen Gebühren leben. Die Transaktionsgebühren müssen daher massiv ansteigen, um die Profitabilität und somit die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks aufrechtzuerhalten. Dies erfordert entweder höhere Gebühren pro Transaktion oder, wahrscheinlicher, einen drastisch gestiegenen Bitcoin-Preis.

Was ist der Unterschied zwischen Mining und Staking?

Mining und Staking sind grundverschiedene Konsensmechanismen. Mining (Proof-of-Work), wie bei Bitcoin, erfordert den Einsatz von Rechenleistung und spezieller Hardware zur Lösung komplexer Rätsel, um Blöcke zu validieren und Belohnungen zu erhalten – ein energieintensiver Prozess. Staking (Proof-of-Stake), genutzt von Blockchains wie Ethereum, verzichtet gänzlich auf diese Rechenleistung: Hier sperren Teilnehmer eine bestimmte Menge an Coins als Sicherheit. Die Validatoren werden dann zufällig (proportional zu ihren gestakten Coins) ausgewählt, um Blöcke zu erstellen, was kaum Strom oder spezielle Hardware verbraucht.

Wie wirkt sich das Halving auf meine Mining-Einnahmen aus?

Die Block-Belohnung beim Bitcoin Halving, das etwa alle vier Jahre stattfindet (zuletzt April 2024, von 6.25 auf 3.125 BTC), reduziert die Einnahmen der Miner sofort um 50%. Dies führt zu einer Marktbereinigung, gefolgt von einer Anpassung der Mining Difficulty und historisch oft von einem Preisanstieg, was die Profitabilität für die effizientesten Miner wiederherstellt.

Fazit: Bitcoin Mining als Investition in 2025?

Bitcoin Mining kann immer noch profitabel sein, aber nur unter sehr spezifischen Bedingungen.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind moderne, effiziente Hardware, extrem günstige Strompreise idealerweise unter 0,08 EUR/kWh und professionelle Betriebsabläufe.

Für Privatpersonen in Deutschland mit Zugang zu günstigem Solarstrom kann Home-Mining als Nebenprojekt funktionieren, wobei die steuerliche Freigrenze von 256 EUR kleine Einnahmen ermöglicht.

Professionelle Miner müssen strategisch auf Standorte mit niedrigen Strompreisen setzen – Regionen wie Island, Teile der USA oder Kanada bieten deutlich bessere Rahmenbedingungen als Deutschland.

Solo Mining ist aufgrund der astronomischen Mining Difficulty praktisch aussichtslos, während Pool Mining regelmäßige, kalkulierbare Erträge ermöglicht. In Deutschland lohnt sich Mining im großen und ganzen aufgrund der hohen Strompreise von durchschnittlich 0,39 EUR/kWh und der erheblichen Einstiegskosten für die meisten nicht mehr – besonders Solo Mining ist wirtschaftlich nicht darstellbar.

Schließlich lässt sich feststellen Bitcoin Mining ist kein Weg zum schnellen Reichtum, sondern ein Marathon, der langfristige Planung, kontinuierliche Optimierung und realistische Erwartungen erfordert.

Quellen

  • Bitpanda: https://www.bitpanda.com/de/academy/was-ist-bitcoin-mining-und-wie-funktioniert-es

  • Bitkern: https://www.bitkern.com/de/blog/lohnt-sich-mining-noch

  • Winheller: https://www.winheller.com/bankrecht-finanzrecht/bitcointrading/bitcoinundsteuer/besteuerung-mining.html

  • Ledger: https://www.ledger.com/de/academy/themen/crypto/bitcoin-mining-at-home-a-practical-guide

  • Blockpit: https://www.blockpit.io/de-de/blog/bitcoin-halving

  • BTC-Echo: https://www.btc-echo.de/academy/bibliothek/bitcoin-mining-steuern

  • Coinshares: https://coinshares.com/de/insights/knowledge/bitcoin-mining-explained-process-benefits-and-challenges

  • Sparkasse: https://www.sparkasse.de/pk/ratgeber/finanzplanung/investieren/bitcoin.html

  • CryptoHall24: https://cryptohall24.com/blog/die-neue-antminer-s23-serie-von-bitmain-alle-modelle-im-vergleich-inklusive-stromkosten-und-einnahmen

  • RETTE DEIN GELD: https://www.rettedeingeld.at/so-rechnet-sich-bitcoin-mining-mein-gewinn-gastbeitrag

  • Coinwarz: https://www.coinwarz.com/mining/bitcoin/hashrate-chart

  • Transforming Economies: https://transforming-economies.de/energiewende-mit-bitcoin-nachhaltige-loesung-oder-illusion

  • Phemex: https://phemex.com/de/academy/bitcoin-hash-rate

  • BeInCrypto: https://de.beincrypto.com/bitcoin-mining-zentralisierung-51-angriff-risiko

  • BaFin: https://www.bafin.de

  • Bundesbank: https://www.bundesbank.de

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