Dividenden verstehen: So profitieren Sie von Ausschüttungen
21 Min. Lesezeit | Geldanlage
- Definition: Dividenden sind Gewinnbeteiligungen, die eine Aktiengesellschaft freiwillig an ihre Aktionäre ausschüttet. Dabei besteht kein Rechtsanspruch auf die Zahlung.
- Bedeutung: Reinvestierte Dividenden sind historisch gesehen für über die Hälfte der Gesamtrendite einer Aktienanlage über lange Zeiträume (z.B. 30 Jahre) verantwortlich.
- Marktdaten: Im deutschen Leitindex DAX lag die durchschnittliche Dividendenrendite zuletzt bei 3-4 %. Die DAX-Unternehmen schütteten im Jahr 2024 insgesamt rund 52,9 Milliarden Euro aus.
- Fiskalisches & Terminliches: Dividenden unterliegen der Abgeltungssteuer (25% zzgl. Solidaritätszuschlag, gesamt 26,375%). Für den Anspruch auf die Zahlung ist der Ex-Tag (der erste Börsentag nach der Hauptversammlung) entscheidend.
Was ist eine Dividende?
Stellen Sie sich vor, Sie sind Miteigentümer eines erfolgreichen Unternehmens. Am Jahresende hat die Firma Gewinn gemacht. Was passiert nun mit diesem Geld? Ein Teil davon landet direkt auf Ihrem Konto - als Dividende.
Der Begriff Dividende stammt vom lateinischen "dividendus", was so viel bedeutet wie "der zu verteilende". Es handelt sich um einen Anteil des Unternehmensgewinns, den Aktiengesellschaften an ihre Aktionäre ausschütten.
Für langfristige Anleger stellen Dividenden weit mehr dar als nur ein nettes Extra. Tatsächlich können sie über Jahrzehnte hinweg mehr als die Hälfte der gesamten Aktienrendite ausmachen.
Ein konkretes Beispiel: Wenn ein Unternehmen 2 Euro Dividende pro Aktie zahlt und Sie 100 Aktien im Depot haben, erhalten Sie 200 Euro ausgezahlt. Natürlich vor Steuern, dazu später mehr.
Dieser Artikel erklärt Ihnen alles Wichtige rund um das Thema Dividende: Wie sie berechnet wird, wann und wie die Auszahlung erfolgt, welche Steuern anfallen und warum Dividenden für Ihre langfristige Vermögensbildung so bedeutsam sein können.
Wie funktioniert eine Dividende?
Dividenden funktionieren nach einem klaren Prinzip: Sie sind ein Teil des Jahresüberschusses, den das Unternehmen an seine Eigentümer verteilt. Als Aktionär sind Sie genau das – Miteigentümer der Aktiengesellschaft.
Dividendenbeschluss und die Macht der Hauptversammlung
Der Ablauf sieht wie folgt aus: Der Vorstand des Unternehmens schlägt eine bestimmte Dividendenhöhe vor. Die Hauptversammlung, in der alle Aktionäre vertreten sind, beschließt dann mit einfacher Mehrheit über diesen Vorschlag. Diese Regelung findet sich in §174 Abs. 1 AktG.
Interessant ist: Etwa 40% der börsennotierten Unternehmen in Deutschland zahlen überhaupt Dividenden. Die anderen investieren ihre Gewinne lieber zurück ins Geschäft oder kaufen eigene Aktien zurück. Bei den meisten DAX-Unternehmen liegt die Ausschüttungsquote zwischen 30 und 50% des Jahresüberschusses. Das bedeutet, dass die Hälfte bis zwei Drittel des Gewinns im Unternehmen bleiben.
Theoretisch können Unternehmen sogar Dividenden zahlen, wenn sie Verluste machen. Das nennt man dann "Ausschüttung aus der Substanz". In der Praxis kommt das aber selten vor, weil es ein schlechtes Signal an die Märkte sendet.
Für Sie als Aktionär ist die Dividende ein Kapitalertrag. Für das Unternehmen ist es eine Form der Gewinnverwendung. Aktien werden deshalb auch als "Dividendenpapiere" bezeichnet. Neben dem Stimmrecht auf der Hauptversammlung stellt die Dividendenberechtigung das wichtigste Recht dar, das Sie als Aktionär haben.
Was ist eine Dividende bei Aktien also konkret? Es ist Ihr Anteil am Erfolg des Unternehmens, messbar in Euro und Cent, der direkt auf Ihr Konto fließt.
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Dividendenrendite berechnen: Die wichtigste Kennzahl
Wenn Sie Dividendenaktien vergleichen wollen, führt kein Weg an der Dividendenrendite vorbei. Diese Kennzahl zeigt Ihnen auf einen Blick, wie viel Ertrag Sie im Verhältnis zu Ihrem eingesetzten Kapital erhalten.
Die Dividendenrendite Formel lautet:
Dividendenrendite = (Dividende pro Aktie / Aktienkurs) × 100
Ein praktisches Rechenbeispiel: Eine Aktie kostet 20 Euro und zahlt 1 Euro Dividende pro Aktie. Die Dividendenrendite beträgt dann 5% (1 ÷ 20 × 100 = 5%). Wenn Sie 1.000 Euro in diese Aktie investieren, erhalten Sie 50 Euro Dividende pro Jahr, vor Steuern.
Die Ausschüttungsquote: Das wichtigste Warnsignal für Dividendenjäger
Aber Vorsicht: Eine hohe Dividendenrendite ist nicht automatisch ein gutes Zeichen. Manchmal täuscht sie. Wenn eine Aktie von 100 Euro auf 50 Euro fällt, verdoppelt sich die Dividendenrendite rechnerisch von 2% auf 4%, vorausgesetzt die Dividende bleibt bei 2 Euro. Das klingt gut, ist aber eigentlich ein Warnsignal.
Der Kursverfall deutet darauf hin, dass Anleger dem Unternehmen nicht mehr vertrauen. Deshalb sollten Sie zusätzlich die Ausschüttungsquote prüfen.
Diese berechnen Sie so:
Ausschüttungsquote = (Dividende je Aktie / Gewinn je Aktie) × 100%
Eine Quote über 80-90% kann problematisch werden. Das Unternehmen schüttet dann fast seinen gesamten Gewinn aus und hat kaum noch Spielraum für Investitionen oder Krisenzeiten. Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten droht eine Dividendenkürzung.
Ideale Dividendenaktien haben eine solide Rendite zwischen 3 und 6%, kombiniert mit einer gesunden Ausschüttungsquote von 40 bis 60%. So bleibt genug Geld im Unternehmen für Wachstum, während Sie als Aktionär trotzdem regelmäßig profitieren.
Wann und wie werden Dividenden ausgezahlt?
Der Ablauf einer Dividendenzahlung folgt in Deutschland einem festen Muster mit vier entscheidenden Terminen. Wer diese Daten kennt, vermeidet teure Fehler.
1. Nachweisstichtag (Record Date)
Etwa 21 Tage vor der Hauptversammlung wird der Nachweisstichtag festgelegt. Viele Anleger verwechseln diesen mit dem Tag, an dem man die Aktie besitzen muss, um die Dividende zu erhalten. Das stimmt aber nicht! Der Nachweisstichtag bestimmt nur, wer zur Hauptversammlung eingeladen wird und dort abstimmen darf.
2. Tag der Hauptversammlung (Cum-Tag)
Das ist der letzte Tag mit Dividendenberechtigung. Wer an diesem Tag beim Börsenschluss die Aktie im Depot hat, erhält die Dividende. Der Begriff "Cum" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "mit". Die Aktie wird also noch "mit Dividende" gehandelt.
3. Ex-Tag
Am ersten Börsentag nach der Hauptversammlung wird die Aktie "ex Dividende" gehandelt, also ohne Dividendenanspruch. Wer die Aktie an diesem Tag kauft, bekommt die aktuelle Dividende nicht mehr. Der Aktienkurs öffnet theoretisch mit einem Abschlag in Höhe der Bruttodividende. In der Praxis wird dieser Abschlag häufig in den folgenden Tagen wieder aufgeholt.
4. Zahlungstermin
Seit 2017 gilt laut §58 Abs. 4 Satz 2 AktG: Die Dividende wird frühestens am dritten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung ausgezahlt. Die Gutschrift erfolgt automatisch auf Ihrem Verrechnungskonto. Sie müssen nichts tun.
Wie oft wird Dividende ausgezahlt? In Deutschland typischerweise einmal jährlich, meist zwischen Februar und Juli. US-amerikanische Unternehmen zahlen oft quartalsweise, manche sogar monatlich. Das ermöglicht ein regelmäßigeres Einkommen aus Dividenden.
Arten von Dividenden
Dividenden kommen in verschiedenen Formen daher. Die meisten deutschen Unternehmen setzen auf die klassische Variante, aber es gibt interessante Alternativen.
1. Bardividende
Das ist die mit Abstand häufigste Form. Über 95% aller Dividenden in Deutschland werden als Geldzahlung ausgezahlt. Der Betrag erscheint als Depotgutschrift auf Ihrem Verrechnungskonto. Einfach, transparent und sofort verfügbar.
2. Sachdividende
Statt Geld erhalten Aktionäre Sachwerte. Klingt ungewöhnlich? Historisch war das durchaus üblich. Die erste Dividende der Niederländischen Ost-Indischen Compagnie im Jahr 1610 wurde in Pfeffersäcken ausgezahlt. Pfeffer war damals so wertvoll wie Gold.
Moderne Beispiele sind seltener, aber es gibt sie: Schokoladenhersteller haben ihren Aktionären schon Produktpakete geschickt. Automobilhersteller gewähren manchmal Rabatte beim Fahrzeugkauf. Praktisch für den Alltag, aber steuerlich komplizierter als Bargeld.
3. Stockdividende (Aktiendividende)
Hier erhalten Sie statt Geld zusätzliche Aktien des Unternehmens. Ein Beispiel: Statt 2 Euro Bardividende bekommen Sie neue Aktien im Wert von 2 Euro. Der große Vorteil liegt in der Besteuerung. Solange Sie die Aktien nicht verkaufen, fällt keine Abgeltungssteuer an. Die Steuerlast wird in die Zukunft verschoben.
Für das Unternehmen ist die Stockdividende attraktiv, weil kein Geld aus der Firma fließt. Das Kapital bleibt für Investitionen verfügbar. Für Sie als Anleger bedeutet es automatische Wiederanlage ohne Transaktionskosten.
4. Sonderdividende
Manchmal zahlen Unternehmen zusätzlich zur regulären Dividende eine einmalige Sonderausschüttung. Das passiert typischerweise nach außergewöhnlich guten Geschäftsjahren, dem Verkauf von Unternehmensteilen oder wenn große Geldreserven vorhanden sind.
Sonderdividenden sind ein positives Signal. Sie zeigen, dass das Management an die Aktionäre denkt und nicht unnötig Geld hortet. Allerdings sollten Sie nicht damit rechnen, dass sich die Sonderzahlung im nächsten Jahr wiederholt.
Besteuerung von Dividenden in Deutschland
Dividenden sind steuerpflichtig. Der deutsche Fiskus greift automatisch zu, sobald das Geld auf Ihrem Konto landet. Aber es gibt Freibeträge und Strategien, um die Steuerlast zu senken.
Abgeltungssteuer
Auf alle Kapitalerträge, also auch Dividenden, fällt pauschal 25% Abgeltungssteuer an. Ihre Bank oder Ihr Broker behält diese automatisch ein und führt sie ans Finanzamt ab. Sie müssen nichts weiter tun.
Falls Sie aber bei einem ausländischen Broker Ihr Depot führen, entfällt dieser automatische Service. Sie sind dann selbst dafür verantwortlich, alle Kapitalerträge in der Anlage KAP Ihrer jährlichen Steuererklärung anzugeben und die fällige Abgeltungssteuer abzuführen.
Solidaritätszuschlag
Zusätzlich kommen 5,5% Solidaritätszuschlag hinzu. Wichtig: Diese 5,5% werden auf die Abgeltungssteuer berechnet, nicht auf die Dividende selbst. Die Gesamtbelastung steigt damit auf 26,375%.
Kirchensteuer
Kirchenmitglieder zahlen obendrauf noch Kirchensteuer. In Bayern und Baden-Württemberg sind das 8%, in allen anderen Bundesländern 9%. Die Gesamtsteuerbelastung erhöht sich dann auf 27,82% bzw. 27,99%.
Sparerpauschbetrag: Dividende steuerfrei bis zur Grenze
Jetzt kommt die gute Nachricht: Seit 2023 bleiben Kapitalerträge bis 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Verheiratete komplett steuerfrei. Das ist der sogenannte Sparerpauschbetrag.
Freistellungsauftrag nicht vergessen: Damit Ihre Bank den Sparerpauschbetrag berücksichtigt, müssen Sie einen Freistellungsauftrag erteilen. Ohne diesen Auftrag behält die Bank die volle Steuer ein. Sie können das Geld zwar über die Steuererklärung zurückholen, aber das bedeutet Aufwand und Sie müssen bis zu einem Jahr auf Ihr Geld warten.
Quellensteuer bei ausländischen Aktien
Bei Dividenden ausländischer Unternehmen wird die Sache komplizierter. Das Heimatland des Unternehmens behält Quellensteuer ein, bevor das Geld zu Ihnen fließt.
Die Höhe variiert stark:
- Schweiz: 35%
- USA: 30% (reduziert auf 15% mit Formular W-8BEN)
- Frankreich: 12,8% bis 30%
- Vereinigtes Königreich: 0%
- Brasilien: 0%
Deutschland hat mit vielen Ländern Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen. Typischerweise werden 15% Quellensteuer automatisch auf Ihre deutsche Steuerschuld angerechnet. Höhere Beträge können Sie über komplizierte Erstattungsverfahren zurückfordern. Ob sich der Aufwand lohnt, müssen Sie selbst entscheiden.
Die Bedeutung von Dividenden für die Gesamtrendite
Dividenden sind kein Nebenschauplatz. Sie sind der heimliche Motor Ihrer langfristigen Rendite. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache.
Betrachten wir den DAX über 30 Jahre, vom 31.12.1994 bis zum 31.12. 2024. Der DAX-Kursindex, der nur die Kursentwicklung misst, hat sich in dieser Zeit etwa vervierfacht. Beeindruckend, oder?
Langfristige Macht der Dividende: Aus 10.000 werden über 80.000 Euro
Jetzt kommt der Clou: Der DAX-Performance-Index, der reinvestierte Dividenden berücksichtigt, liegt mehr als doppelt so hoch wie der Kursindex. Reinvestierte Dividenden sind für über 50% des gesamten Wertzuwachses verantwortlich. Mehr als die Hälfte!
Der Performance-Index erzielte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Wertsteigerung von 7,82%. Das bedeutet: Aus 10.000 Euro wurden über 80.000 Euro.
Eine Studie von Ned Davis Research bestätigt diesen Effekt international. Im S&P 500 erzielten Dividenden zahlende Unternehmen über 50 Jahre eine durchschnittliche Jahresrendite von 9,2%. Unternehmen ohne Dividendenzahlungen kamen nur auf 4,3%. Das ist weniger als die Hälfte.
Der unsichtbare Motor: Zinseszins als stärkster Renditefaktor
Der Grund für diese Überlegenheit liegt im Zinseszinseffekt. Wenn Sie Dividenden konsequent wieder anlegen, kaufen Sie zusätzliche Aktien. Diese Aktien zahlen wiederum Dividenden, mit denen Sie noch mehr Aktien kaufen können. Das Rad dreht sich immer schneller.
Ein praktisches Beispiel: Sie starten mit 10.000 Euro und investieren monatlich weitere 100 Euro. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 8,65% pro Jahr haben Sie nach 20 Jahren 114.351 Euro. Von diesem Betrag sind 34.000 Euro Ihre eigenen Einzahlungen. Die restlichen 80.351 Euro sind Wertzuwachs, zu einem großen Teil durch reinvestierte Dividenden.
Die Botschaft ist damit eindeutig: Wer langfristig Vermögen aufbauen will, kommt an Dividenden nicht vorbei. Sie sind nicht das Sahnehäubchen auf Ihrer Rendite. Sie sind ein Hauptbestandteil.
Dividendenstrategien: Dividenden-Aristokraten und ETFs
Wenn Sie systematisch von Dividenden profitieren wollen, gibt es zwei bewährte Ansätze: Einzelaktien von Dividenden-Aristokraten oder breit gestreute Dividenden-ETFs.
Dividenden-Aristokraten: Die Könige der Ausschüttung
Dividenden-Aristokraten sind Unternehmen, die ihre Dividende mindestens 25 Jahre lang jedes Jahr erhöht haben. Nicht nur konstant gehalten, sondern tatsächlich gesteigert. Das schafft nur, wer ein extrem stabiles Geschäftsmodell hat.
Christian Röhl von Scalable Capital bringt es auf den Punkt: "So etwas gelingt nur Unternehmen mit einem äußerst stabilen Geschäftsmodell."
Deutschland hat aktuell keine echten Dividenden-Aristokraten mehr. Fresenius und Fresenius Medical Care haben ihre Serien unterbrochen. Aber es gibt noch elf deutsche Unternehmen, die in 25 Jahren nie gekürzt haben. Das ist ebenfalls beachtlich.
Weltweit liegt die durchschnittliche Dividendenrendite aller Dividenden-Aristokraten bei 2,84%. Das klingt bescheiden, aber diese Unternehmen steigern ihre Ausschüttungen kontinuierlich. Ihre Dividende von heute ist höher als die von gestern und die von morgen wird höher sein als die von heute.
Dividenden-ETFs: Diversifikation ohne Aufwand
Wer nicht einzelne Aktien analysieren möchte, findet in Dividenden-ETFs eine komfortable Alternative. Diese Fonds investieren in Dutzende oder Hunderte Dividendenaktien gleichzeitig.
Drei beliebte Dividenden-ETFs für deutsche Anleger:
1. Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF
Dieser ETF investiert in über 2.178 Dividendenaktien weltweit. Die Dividendenrendite liegt bei 2,9%. Sie erhalten breite geografische Streuung und partizipieren an Dividenden aus Industrieländern und Schwellenländern. Perfekt für maximale Diversifikation.
2. VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF
Mit 3,9% Dividendenrendite liegt dieser ETF deutlich über dem Vanguard-Produkt. Der Fokus liegt auf Qualität: Nur Unternehmen mit nachhaltig hohen Ausschüttungen und solider Finanzlage schaffen es in den Index. Die Konzentration auf entwickelte Märkte reduziert das Risiko.
3. iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF
Dieser ETF bietet mit 4,5% die höchste Dividendenrendite der drei Kandidaten. Er investiert in die 100 Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen weltweit. Die Kehrseite: Eine höhere Dividendenrendite kann auch auf Probleme hindeuten. Prüfen Sie daher gründlich die Zusammensetzung.
Auf Financer.de finden Sie Vergleichstools für Online-Broker, über die Sie kostengünstig in Dividenden-ETFs investieren können. Moderne Broker bieten oft kostenlose Sparpläne auf ETFs an. So können Sie bereits ab 1 Euro monatlich Ihre Dividendenstrategie aufbauen.
Vorteile von Dividenden-ETFs
Breite Diversifikation über viele Unternehmen und Länder
Geringeres Risiko als bei Einzelaktien
Oft vierteljährliche Ausschüttungen statt nur einmal jährlich
Keine Analyse einzelner Unternehmen nötig
Niedrige Kosten (TER meist unter 0,5%)
Automatische Anpassung bei Dividendenkürzungen
Häufig gestellte Fragen zu Dividenden
Was sind Dividenden einfach erklärt?
Dividenden sind Gewinnbeteiligungen, die Aktiengesellschaften an ihre Aktionäre ausschütten. Sie stellen einen Anteil des Unternehmensgewinns dar, der nicht im Unternehmen reinvestiert wird, sondern direkt an die Eigentümer fließt. Die Höhe der Dividende wird von der Hauptversammlung beschlossen und kann von Jahr zu Jahr variieren.
Wie oft werden Dividenden ausgezahlt?
In Deutschland zahlen Unternehmen ihre Dividenden typischerweise einmal jährlich aus, meist einige Tage nach der Hauptversammlung zwischen Februar und Juli. Anders sieht es in anderen Ländern aus: US-amerikanische Unternehmen schütten oft vierteljährlich aus, manche sogar monatlich. Diese unterschiedlichen Rhythmen können Sie als Anleger nutzen, um ein regelmäßigeres Dividendeneinkommen zu erzielen.
Habe ich als Aktionär einen Rechtsanspruch auf Dividende?
Nein, Sie haben keinen rechtlichen Anspruch auf eine Dividendenzahlung. Die Ausschüttung ist eine freiwillige Entscheidung der Hauptversammlung. Selbst wenn ein Unternehmen hohe Gewinne erzielt, kann es beschließen, keine Dividende zu zahlen und das Geld stattdessen für Wachstumsinvestitionen, Schuldenabbau oder Aktienrückkäufe zu verwenden. Viele erfolgreiche Technologieunternehmen wie Amazon haben jahrelang keine Dividenden gezahlt, weil sie jeden Euro ins Wachstum investiert haben. Das ist nicht per se schlecht. Wichtig ist, dass die Strategie des Unternehmens zu Ihren Anlagezielen passt.
Was passiert mit dem Aktienkurs am Ex-Tag?
Am Ex-Tag, dem ersten Börsentag nach der Hauptversammlung, öffnet die Aktie theoretisch mit einem Abschlag in Höhe der Bruttodividende. Wenn ein Unternehmen 2 Euro Dividende zahlt und die Aktie am Vortag bei 50 Euro schloss, sollte sie am Ex-Tag bei 48 Euro öffnen. In der Praxis funktioniert das aber nicht so mechanisch. Der Abschlag wird häufig schon in den folgenden Handelsstunden oder Tagen wieder aufgeholt, weil Anleger die Aktie als günstiger eingestuft empfinden. Langfristig spielt der Dividendenabschlag keine große Rolle, weil die Dividende ja auf Ihrem Konto landet. Sie haben das Geld nicht verloren, es hat nur die Form gewechselt.
Wie hoch ist die durchschnittliche Dividendenrendite in Deutschland?
Die durchschnittliche Dividendenrendite der DAX-Werte liegt bei 3 bis 4 Prozent. Im Jahr 2024 schütteten die 40 DAX-Unternehmen insgesamt rund 52,9 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus. Einzelne Unternehmen können deutlich darüber oder darunter liegen. Einige Versorger oder Immobilienunternehmen zahlen Renditen von 5 bis 7%, während Wachstumsunternehmen oft gar keine Dividende ausschütten. International variieren die Renditen stark: Britische Unternehmen sind traditionell großzügig mit Dividenden, japanische Firmen zahlen eher weniger. Die Dividendenrendite allein sagt nichts über die Qualität einer Aktie aus. Eine hohe Rendite kann auch ein Warnsignal sein, wenn der Aktienkurs stark gefallen ist.
Lohnt es sich, Aktien kurz vor der Dividende zu kaufen?
Nein, diese Strategie der "Dividendenjagd" funktioniert nicht. Zwar erhalten Sie die Dividende, wenn Sie die Aktie am Tag der Hauptversammlung besitzen, aber am nächsten Tag fällt der Kurs um genau diesen Betrag. Zusätzlich müssen Sie auf die Dividende Steuern zahlen. Unterm Strich machen Sie damit kein Geschäft. Die einzigen, die profitieren, sind Ihr Broker durch die Transaktionsgebühren und das Finanzamt durch die Steuern. Dividenden sind für langfristige Anleger gedacht, die über Jahre hinweg vom Zinseszinseffekt durch Wiederanlage profitieren wollen.
Fazit: Dividenden als wichtiger Baustein der Geldanlage
Dividenden sind weit mehr als nur ein nettes Extra für Aktionäre. Sie sind ein fundamentaler Bestandteil der langfristigen Rendite und können über Jahrzehnte hinweg mehr als die Hälfte des gesamten Vermögenszuwachses ausmachen.
Die Fakten sprechen für sich: Die durchschnittliche Dividendenrendite der DAX-Werte liegt bei 3-4% und allein im Jahr 2024 schütteten die 40 DAX-Unternehmen insgesamt 52,9 Milliarden Euro aus. Diese Beträge landen direkt auf den Konten der Anleger.
Der wahre Zauber von Dividenden entfaltet sich jedoch durch den Zinseszinseffekt. Wenn Sie Ihre Dividenden konsequent reinvestieren, kaufen Sie zusätzliche Aktien, die wiederum Dividenden zahlen. Dieser Kreislauf beschleunigt Ihren Vermögensaufbau erheblich.
Sie haben die Wahl zwischen zwei Ansätzen: Einzelaktien von stabilen Dividendenzahlern oder breit gestreute Dividenden-ETFs. ETFs bieten den Vorteil der Diversifikation ohne den Aufwand der Einzeltitelanalyse. Drei bis vier Dividenden-ETFs reichen aus, um ein solides, weltweit gestreutes Dividendenportfolio aufzubauen.
Abschließend lässt sich feststellen, dass Dividenden besonders für langfristig orientierte Anleger eine attraktive Möglichkeit sind, regelmäßige Erträge zu erzielen und vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Sie verwandeln Ihr Depot in eine Geldmaschine, die Jahr für Jahr Erträge abwirft. Das nennen wir echten Vermögensaufbau!
Quellen
DeltaValue: Dividendenausschüttung: https://www.deltavalue.de/dividendenausschuettung/
ING: Anspruch auf Dividende: https://www.ing.de/wissen/anspruch-auf-dividende/
Statista: Dividendenzahlungen DAX-Unternehmen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4761/umfrage/dividendenzahlungen-der-dax-unternehmen/
Rabe Investmentberatung: Kursindex und Performanceindex: https://www.rabe-investmentberatung.de/finanzwissen/kursindex-und-performanceindex
CapTrader: Ex Dividende und Ex-Tag: https://www.captrader.com/glossar/ex-dividende-und-ex-tag/
comdirect: Dividendenaristokraten: https://magazin.comdirect.de/maerkte-im-blick/dividenden-aristokraten
Börse Online: Beliebteste Dividenden-ETFs: https://www.boerse-online.de/nachrichten/fonds/deutschlands-beliebteste-dividenden-etfs-so-kassieren-anleger-jetzt-massive-ausschuettungen-20387912.html
Wikipedia: Ausschüttungsquote: https://de.wikipedia.org/wiki/Aussch%C3%BCttungsquote_(Aktien)
Börse Frankfurt: Ausländische Dividenden versteuern: https://www.boerse-frankfurt.de/wissen/handeln/auslaendische-dividenden-versteuern
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