Vorsicht vor der Kreditfinanzierung für Konsumwünsche

  • 30. September 2024
  • 5 Minuten Lesezeit
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Autor  Sven Wilke
Überprüft von  Ivan Bevanda

Wir leben im Zeitalter des Konsums. Wir alle sind täglich überall mit Werbung konfrontiert. Das System möchte, dass wir unser hart verdientes Geld für Konsumgüter, die wir nicht benötigen, ausgeben. Leider funktioniert dies sehr gut und viele Deutsche verfallen den “Schnäppchen” im Geschäft oder im Online-Shop und kaufen das beworbene Produkt zum „Aktionspreis“.

Dies ist halb so schlimm, sofern wir uns dies auch leisten können und hierfür zu keiner Fremdfinanzierung greifen müssen. Es finden sich jedoch auch Personen, die einen Kredit aufnehmen, um Konsumwünsche zu erfüllen.

Unsere Meinung…

Jeder ist für das eigene Handeln selbst verantwortlich und wenn man einen Konsumentenkredit aufnehmen möchten, kann uns dies niemand verbieten. Man sollte sich jedoch über einige Punkte Gedanken machen, bevor man zu einem Kredit greift, der nur kurzfristig unsere Bedürfnisse befriedigt.

Kredit erhöht die Gesamtkosten der Investition

Viele Kreditnehmer bedenken nicht, dass sie für einen Kredit mehr bezahlen, als wenn sie das gewünschte Produkt aus der eigenen Tasche begleichen. Die Kreditkosten umfassen unter anderem die Zinsen sowie eventuelle andere Gebühren. Je länger man den Kredit zurückzahlt, desto höher die Kosten.

Nimmt man sich einen Kredit von 4.000,- EUR mit 4% Zinsen für zwei Jahre auf, um sich einen schönen Urlaub zu zweit zu leisten, zahlt man insgesamt 168,79 EUR an Zinsen.

Natürlich könnte man hier auch argumentieren, dass eine Fremdfinanzierung zum richtigen Zeitpunkt, z.B. bei Frühbuchern, auch mit den Zinskosten den Gesamtaufwand spart, da man nicht Last-Minute seinen Urlaub bucht. Dies ist auch in Ordnung, nur beachten viele Kreditnehmer diesen Aspekt nicht. Man sollte sich immer ausrechnen, ob man mit einem Konsumentenkredit auch tatsächlich Geld spart.

Wie wir von der Werbung manipuliert werden

Ein neues Smartphone, eine neue DJI Drone bzw. ein neues Macbook sind erschienen und plötzlich stellen sich tausende Menschen vor das Geschäft und warten stundenlang, bis sie sich das neue High-Tech-Endgerät kaufen können.

Dass sie mittlerweile über 1.000,- EUR für ihr Handy bezahlen, nur um stets auf Facebook und Instagram aktiv zu sein, ist ihnen nur kaum bewusst. Schließlich nutzen es die meisten Verbraucher nicht, um Geld zu verdienen.

Viele Käufer können sich das neueste Produkt nicht selbst leisten und wählen stattdessen eine der Finanzierungsmöglichkeiten. Den Verkäufern ist das egal, Hauptsache der Umsatz wird erhöht. Man argumentiert ja auch immer wieder, dass jeder für das eigene Handeln verantwortlich sei und wenn man sich verschuldet, um Konsumgüter anzuschaffen, trägt man selbst die Verantwortung dafür.

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Zahlen sich Impulskäufe überhaupt aus?

Ein jeder kennt das Gefühl, wenn man plötzlich mit einem anscheinend sehr guten Produkt konfrontiert wird. Angenommen man sieht eine neue Actioncam, die mit einem genialen Video, wo Profisportler die Welt bereisen und Kunststücke präsentieren, unsere Aufmerksamkeit gewinnt.

Diese neue Actioncam ist mit einem Preisschild von 600,- EUR nicht gerade günstig. Ein Preisvergleich bringt hier nicht viel, da dieses Premiumprodukt kaum günstiger angeboten wird.

Wir entscheiden uns, diese Actioncam zu bestellen und nehmen sie auf die nächste Reise mit. Plötzlich merken wir, dass wir ein zusätzliches Equipment benötigen, um lässige Videos zu produzieren. Dies kostet weitere 300,- bis 400,- EUR. Möchte man die Videos auch bearbeiten, benötigt man einen leistungsstarken Computer und gute Bearbeitungssoftware. Die Kosten dafür betragen 1.200,- bis 2.000,- EUR.

Nun sitzen wir zwei Tage vor dem Computer und bearbeiten stundenlang Videos, um ein kurzes Video für Social Media zu veröffentlichen und Likes zu sammeln. Man freut sich kurz über einige Likes von der Familie und Freunden, die man einmal im Leben getroffen hat (wenn überhaupt), bis das Video im Meer von Content (Inhalten auf Social Media) verschwindet.

Nun haben wir viel Geld ausgegeben und Zeit investiert, um unsere Erfahrung mit einigen Freunden zu teilen. In den meisten Fällen stecken wir die Actioncam danach in eine Schublade und rühren sie bis zum nächsten Urlaub nicht mehr an.

Diese kurze Geschichte soll Ihnen veranschaulichen, dass ein Impulskauf mit hohen Kosten verbunden ist und das Resultat von den eigenen Erwartungen abweichen kann. Natürlich kann man auch coole Videos, wie jene aus dem Werbespot, produzieren. Dass dafür jedoch sehr viel Geld aufgewendet werden muss und man selbst eine derartige Qualität meist nicht hinbekommt, haben wir nicht bedacht.

Financer Tipp

Es ist immer ratsam, mit dem Kauf von teuren Konsumprodukten mehrere Wochen zu warten. Meist merkt man, dass das Bedürfnis mit der Zeit sinkt. Dies erspart einem eine Menge Geld. Hätte man sich hierfür einen Kredit aufgenommen, wäre die Erfahrung ziemlich bitter.

Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen nicht vom Kauf von Konsumgütern abraten. Der Konsum hilft schließlich auch, die Wirtschaft anzukurbeln. Das Ziel dieses Beitrages ist vielmehr, Ihnen einige Denkanstöße zu geben, was den Kauf von Konsumgütern angeht. Es ist stets wichtig, das eigene Haushaltsbudget im Griff zu behalten und Geld für eventuelle Konsumwünsche auf die Seite zu legen.

Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Ihnen ein Kredit hilft, das Konsumgut jetzt zum günstigeren Preis anzuschaffen, stellen Sie zumindest sicher, dass Sie sich gute Kreditbedingungen sichern und damit die Kreditkosten so tief wie möglich halten.

Beachten Sie den effektiven Jahreszins, die kostenlose Sondertilgung sowie die kostenfreie Möglichkeit, Ratenpausen einzulegen. Wählen Sie eine möglichst kurze Kreditlaufzeit, um die Zinskosten zu sparen. Unser Kreditvergleich hilft Ihnen, sich eine günstige Fremdfinanzierung zu sichern.

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Autor Sven Wilke

Sven Wilke ist Chief Operating Officer von Financer Deutschland und seit 2019 für das internationale Online-Vergleichsportal tätig. Während seiner Beschäftigung bei Financer konnte er mehrere Millionen Klicks generieren und hat mehr als 100 Gastbeiträge für Wirtschaftszeitungen sowie Finanzmagazine verfasst. Der Schwerpunkt seiner Expertise liegt im Bereich Kredite, Verbraucherschutz sowie wirtschaftspolitische Themen.

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