{"id":7596,"date":"2018-05-17T03:27:25","date_gmt":"2018-05-17T01:27:25","guid":{"rendered":"https:\/\/financer.de\/?page_id=7596"},"modified":"2024-09-30T11:07:55","modified_gmt":"2024-09-30T09:07:55","slug":"inflation","status":"publish","type":"wiki","link":"https:\/\/financer.de\/persoenliche-finanzen\/artikel\/inflation\/","title":{"rendered":"Inflation"},"content":{"rendered":"\n
Jeder hat schon einmal den Begriff Inflation<\/strong> geh\u00f6rt. Viele Menschen wissen, dass es sich dabei um die Geldentwertung handelt. Wie jedoch diese Inflation entsteht und welche Folgen sie f\u00fcr die Wirtschaft hat, ist vielen nicht mehr bewusst. Heute erkl\u00e4ren wir Ihnen, was eine Inflation ist und wie diese Ihre pers\u00f6nlichen Finanzen beeinflusst.<\/p>\n\n\n\n Die Inflation f\u00fchrt dazu, dass Ihr Geld weniger wert wird. Sie k\u00f6nnen sich daher mit 100,- EUR heute weniger kaufen als im letzten Jahr. Gleichzeitig werden Produkte und Dienstleistungen teurer.<\/p>\n\n\n\n Bei der Inflation unterscheidet man zumindest zwischen zwei Kategorien:<\/strong><\/p>\n\n\n Erh\u00f6ht sich die Nachfrage nach G\u00fctern und kann diese von der Industrie nicht mehr gedeckt werden, erh\u00f6ht sich deren Preis.<\/p>\n\n\n\n Wenn sich die Kosten f\u00fcr die Sch\u00f6pfung von Rohstoffen bzw. die Herstellung von Produkten erh\u00f6hen, werden diese Kostenerh\u00f6hungen an die Endverbraucher weitergegeben.<\/p>\n\n\n\n Die Europ\u00e4ische Zentralbank <\/strong>(EZB) ist f\u00fcr die europ\u00e4ische Wirtschaft zust\u00e4ndig. In Zeiten der Finanzkrise trifft die EZB Ma\u00dfnahmen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Eine dieser Ma\u00dfnahmen ist die Senkung des Leitzins.<\/p>\n\n\n\n Die EZB muss in ihrer Preispolitik stets eine Balance zwischen dem Wirtschaftswachstum und der Preisstabilit\u00e4t (Inflation) halten. Wenn die EZB den Leitzins<\/strong> senkt und sich die nationalen Banken g\u00fcnstig Geld leihen k\u00f6nnen, steigt der Konsum, die Wirtschaft wird angekurbelt und die Inflation steigt. Wenn der Leitzins steigt, sinkt das Wirtschaftswachstum und auch die Inflation.<\/p>\n\n\n\n Abgesehen vom Leitzins verf\u00fcgt die EZB auch \u00fcber zwei weitere Mechanismen, die die Geldmenge und somit die Inflation beeinflussen.<\/p>\n\n\n Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden misst die Inflation in Deutschland. Es werden Warenk\u00f6rbe von Produkten und Dienstleistungen erstellt und miteinander in regelm\u00e4\u00dfigen Abst\u00e4nden verglichen. Da jedoch ein jeder andere G\u00fcter konsumiert, sind diese Daten eher nur zu statistischen Zwecken geeignet. Wenn Sie Ihre pers\u00f6nliche Inflation berechnen m\u00f6chten, nutzen Sie diesen kostenlosen Inflationsrechner<\/a> vom Statistischen Bundesamt.<\/p><\/div> Man unterscheidet zwischen drei Inflationsarten:<\/strong><\/p> 1. Schleichende Inflation bis zu 5% W\u00e4hrend eine schleichende Inflation der Wirtschaft in gewissen Punkten hilft, f\u00fchrt eine galoppierende Inflation sowie eine Hyperinflation zum Verlust des Vertrauens in das Geldsystem. Deutschland hat im Zeitraum nach dem 1. Weltkrieg eine Hyperinflation erlebt, bei welcher man f\u00fcr ein Brot mehrere Millionen Deutsche Mark ausgeben musste.<\/p><\/div> Dies ist vor allem von der H\u00f6he der Inflation sowie der H\u00f6he der Zinsen abh\u00e4ngig. Steigt die Inflation h\u00f6her als die Zinsen, wird der Kredit weniger wert und Kreditnehmer zahlen weniger zur\u00fcck. Man muss jedoch auch beachten, dass bei einer steigenden Inflation auch die Preise f\u00fcr Alltagsprodukte steigen. Bei einer schleichenden Inflation gibt es f\u00fcr die Kreditnehmer daher keinen wirklichen Vorteil.<\/p><\/div> Die Inflationsrate in Deutschland wird monatlich vom statistischen Bundesamt erhoben. Aktuell h\u00e4lt sich die Inflation knapp unter 2% im Jahr. Genauere Daten finden Sie in der Statista Grafik<\/a>, welche die Entwicklung der Inflationsrate in monatlichen Intervallen seit April 2017 abbildet.<\/p><\/div> Die einzige M\u00f6glichkeit, wie Sparer die Inflationsrate bek\u00e4mpfen k\u00f6nnen, ist das langfristige Investieren in risikofreudige Anlageklassen. Sachwerte, die \u00fcber lange Zeit nicht an Wert verlieren, sind auch beliebte Investitionsformen, die Sparer vor der Inflation sch\u00fctzen.<\/p><\/div> F\u00fcr Schuldner ist die Inflation eher positiv zu sehen. Mit einer h\u00f6heren Inflation sinkt n\u00e4mlich die Schuldenlast. Deshalb sind vor allem hochverschuldete Staaten daran interessiert, eine m\u00f6glichst hohe Inflation zu erzeugen.<\/p> Sparer, die Ihr Geld auf Sparkonten bzw. in Anleihen angelegt haben, werden von der Inflation negativ beeinflusst. Die Inflation senkt ihre Rendite, so dass sie eine negative reale Rendite erhalten.<\/p><\/div><\/div>\n\n\n Durch die Erh\u00f6hung von Geldreserven wird das Geld vom Markt genommen, weil es nicht mehr verliehen werden kann. Nationale Banken m\u00fcssen gewisse Reserven bei der EZB halten. In Folge dessen werden weniger Kredite verliehen und die Geldmenge am Markt sinkt und somit auch die Inflation.<\/p>\n\n\n\n Die EZB kauft Anleihen von verschiedenen Staaten auf, um diese finanziell zu unterst\u00fctzen. Damit flie\u00dft neues Geld in die Wirtschaft. Mit der Erh\u00f6hung der Geldmenge erh\u00f6ht sich somit auch die Inflation. Damit kann die EZB wirtschaftlich schwachen L\u00e4ndern unter die Arme greifen. Wichtig f\u00fcr die EZB ist vor allem, die Stabilit\u00e4t im Euro-W\u00e4hrungsraum zu halten.<\/p>\n\n\n\n Vor allem verschuldete Staaten sowie Kreditnehmer profitieren von der Inflation<\/strong>. Je h\u00f6her diese ausf\u00e4llt, desto geringer die Schuldenlast. Viele Staaten bek\u00e4mpfen die Inflation daher nicht aktiv, da damit die Staatsverschuldung gesenkt wird.<\/p>\n\n\n\n Auf der anderen Seite wird durch den niedrigen Leitzins auch die Wirtschaft angekurbelt und damit werden neue Arbeitspl\u00e4tze geschaffen. Sinkt das Wirtschaftswachstum bzw. haben die Firmen kein Geld, um zu investieren, erh\u00f6ht sich auch die Arbeitslosigkeit.<\/p>\n\n\n\n Senkt die EZB den Leitzins, spricht man von einer sogenannten Niedrigzinsphase. Wenn die Sollzinsen f\u00fcr die Fremdfinanzierung fallen, werden mehr Kredite aufgenommen.<\/p>\n\n\n\n Dies erh\u00f6ht das Risiko einer \u00dcberschuldung bzw. kann zu einer Schuldenblase f\u00fchren. Vor allem Sparer sind von der Niedrigzinsphase negativ betroffen. Die Senkung der Zinsen bei der Kreditvergabe f\u00fchrt auch zu niedrigeren Zinsen f\u00fcr Spareinlagen.<\/p>\n\n\n\n Aktuell bieten alle Sparkonten in Deutschland derartig niedrige Zinsen, dass die Sparer beim Abzug der Inflationsrate von ca. 2% p.a. eine negative Rendite erhalten. Diese negative Rendite ist zwar besser, als wenn man das Geld blo\u00df am Girokonto geparkt hat, reich wird man davon jedoch nicht.<\/p>\n\n\n Steigt der Leitzins der EZB, steigen auch die Zinsen bei Spareinlagen. Dies erh\u00f6ht aber auch die Inflation und die reale Verzinsung bleibt dadurch gering. Sparer werden somit auch bei h\u00f6heren Zinsen kein Verm\u00f6gen aufbauen k\u00f6nnen, da die Inflation den realen Zinssatz nach unten dr\u00fcckt.<\/p><\/div>\n\n\n Tagesgeldkonten und Festgeldkonten<\/a> sind somit nicht zum Verm\u00f6gensaufbau geeignet. Diese Spareinlagen sollten nur genutzt werden, um das Geld f\u00fcr gr\u00f6\u00dfere kurzfristige Investitionen anzusparen und nicht zu verkonsumieren. Tagesgeldkonten eignen sich auch, um eine finanzielle Reserve zu bilden. Bei finanziellen Engp\u00e4sse kann man damit die Aufnahme eines Kredits vermeiden.<\/p>\n\n\n\n Die Niedrigzinsphase hat vor allem die Sparer betroffen. Sparkonten bringen schon seit einer l\u00e4ngeren Zeit keine positive reale Rendite mehr. Die Frage, die sich nun viele Sparer stellen, ist: Wohin mit dem Geld?<\/strong> Einerseits m\u00f6chte man \u00fcber eine gewisse Sicherheit bei der Geldanlage verf\u00fcgen, andererseits erwartet man auch eine m\u00f6glichst hohe Rendite. Diese beiden Punkte lassen sich jedoch nicht mehr vereinbaren.<\/p>\n\n\n\n Sparer, die sich bei den traditionellen Sparmethoden <\/strong>sicher f\u00fchlen, sollten zumindest \u00fcberlegen, ob sich ein Wechsel der Bank auszahlen kann. Schon niedrige Zinsunterschiede k\u00f6nnen Einsparungen bringen und damit die negative Rendite mindern.<\/p>\n\n\n\n Wer eine positive reale Rendite erwirtschaften m\u00f6chte, der muss in risikofreudige Anlageklassen investieren. Dies bedeutet jedoch nicht<\/strong>, auf die Schnelle Kryptow\u00e4hrungen und einzelne Aktien zu kaufen. Eine gute Diversifikation<\/strong> ist nach wie vor die einzige M\u00f6glichkeit, das Verlustrisiko zu mindern. Anleger sollten daher in Anlageformen investieren, die eine gute Diversifizierung erm\u00f6glichen.<\/p>\n\n\n\n Eine dieser Anlageklassen stellen die sogenannten ETFs dar. ETF<\/a> ist ein b\u00f6rsengehandelter Indexfond, der die Wertentwicklung einer Gruppe von Aktien abbildet. Anleger investieren damit in mehrere Unternehmen gleichzeitig. Das langfristige Investieren <\/strong>in ETFs hat sich bei einer Laufzeit von ca. 15 Jahren immer als positiv<\/strong> herausgestellt. Das Wichtige bei dieser Anlageklasse ist das Halten von ETFs, auch wenn der Kurs pl\u00f6tzlich sinkt. Bei einem langfristigen Anlagehorizont werden die Kurse wieder steigen, wie der Trend der letzten 100 Jahre zeigt.<\/p>\n\n\n\n Eine weitere M\u00f6glichkeit, Geld zu investieren, bei der Sie \u00fcber zahlreiche Diversifikationsm\u00f6glichkeiten verf\u00fcgen, ist das Investieren in P2P-Kredite<\/a>. Hier investieren Sie in Konsumkredite, Immobilienkredite, Firmenkredite etc. und erhalten daf\u00fcr eine entsprechende Rendite zur\u00fcck. Nat\u00fcrlich ist es auch hier ratsam, sich \u00fcber die Chancen und Risiken<\/a> im Vorhinein zu erkundigen. Der Vorteil von P2P-Krediten ist die gute Diversifizierung bei diversen P2P-Plattformen wie Mintos<\/a> aber auch die flexible Anlageperiode. Anleger m\u00fcssen hier ihr Geld nicht \u00fcber mehrere Jahre binden, um eine positive Rendite zu erwirtschaften.<\/p>\n\n\n\n Gold ist einer der wertvollsten Rohstoffe und gilt als eine sichere Anlageform, die nicht an Wert verliert. W\u00e4hrend man 1974 knapp 4.000 USD f\u00fcr 1 kg Gold bezahlte, muss man heute beinahe 44.000 USD f\u00fcr die gleiche Menge ausgeben. Anhand dieses Trends kann man die positive Entwicklung des Goldpreises gut erkennen.<\/p>\n\n\n Immobilien und weitere Sachanlagen sind auch gute M\u00f6glichkeiten, um sich vor der Geldentwertung zu sch\u00fctzen. Die Berechnung der Rendite ist in diesem Fall jedoch extrem schwierig, da niemand die Entwicklung des Marktes vorausahnen kann. Des Weiteren ist der Wert von Immobilien h\u00e4ufig auch von externen Faktoren, wie Umweltkatastrophen, abh\u00e4ngig, worauf man als Anleger kaum einen Einfluss hat.<\/p>\n\n\n\n Wohin man sein Geld anlegen soll bzw. wie man sich vor der Inflation sch\u00fctzen kann h\u00e4ngt von der individuellen Einstellung der Sparer ab. Jeder Anleger verfolgt ein anderes Sparziel mit einem anderen Anlagehorizont.<\/p>\n\n\n Wichtig ist vor allem, dass man sich als Anleger bewusst macht, dass man bei der Geldanlage am Girokonto einen realen Renditeverlust von 2%<\/strong> im Jahr erzielt. Wenn man das wei\u00df, kann man Schritt f\u00fcr Schritt anfangen, Geld in renditefreudige Anlageklassen anzulegen.<\/p><\/div>\n\n\n Wie sich die Inflation in der Zukunft entwickeln wird, ist schwierig vorauszusehen. Wenn wir in der nahen Zukunft mit keiner Finanzkrise konfrontiert werden, kann man davon ausgehen, dass die EZB den Leitzins erh\u00f6hen wird. Wie bereits erw\u00e4hnt, beeinflusst jedoch nicht nur der Leitzins die H\u00f6he der Inflationsrate.<\/p>\n","protected":false},"author":98,"featured_media":83628,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"disable_branded_featured_image":false,"_genesis_hide_title":false,"_genesis_hide_breadcrumbs":false,"_genesis_hide_singular_image":false,"_genesis_hide_footer_widgets":false,"_genesis_custom_body_class":"","_genesis_custom_post_class":"","_genesis_layout":"","ep_exclude_from_search":false,"footnotes":""},"categories":[1294],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/wiki\/7596"}],"collection":[{"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/wiki"}],"about":[{"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/wiki"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/98"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=7596"}],"version-history":[{"count":25,"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/wiki\/7596\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":80284,"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/wiki\/7596\/revisions\/80284"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/83628"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=7596"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/financer.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=7596"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}Was geschieht bei einer Inflation?<\/h2>\n\n\n\n
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Wer ist f\u00fcr die Inflation zust\u00e4ndig?<\/h2>\n\n\n\n
Wie kann ich die pers\u00f6nliche Inflation berechnen?<\/h4>
Welche Inflationsarten gibt es?<\/h4>
2. Galoppierende Inflation bis zu 20%
3. Hyperinflation bis 50%<\/p>Was passiert mit den Schulden bei einer steigenden Inflation?<\/h4>
Wie hoch ist die aktuelle Inflation?<\/h4>
Wie kann man die Inflation als Sparer bek\u00e4mpfen?<\/h4>
Ist die Inflation negativ oder positiv?<\/h4>
Mindestreserve<\/h3>\n\n\n\n
Offenmarktgesch\u00e4fte<\/h3>\n\n\n\n
Wer profitiert von der Inflation?<\/h2>\n\n\n\n
Wer ist vom Leitzins negativ betroffen?<\/h2>\n\n\n\n
Gut zu wissen<\/h3>
Positive reale Rendite – Gibt es die noch?<\/h2>\n\n\n\n
ETFs<\/h3>\n\n\n\n
P2P-Kredite<\/h3>\n\n\n\n
Gold<\/h3>\n\n\n\n
<\/figure><\/div>\n\n\n
Sachanlagen<\/h3>\n\n\n\n
Fazit<\/h2>\n\n\n\n